Rettenmeier Wilburgstetten

Ein Sägewerk einzigartig in Europa

Rundholz wird zur Verarbeitung weitertransportiert. Bild: Rettenmeier Holding AG
Im neuen Sägewerk von Rettenmeier in Wilburgstetten im Landkreis Ansbach können jährlich 1,2 Millionen Festmeter Holz verarbeitet werden. Die Kombination aus verarbeiteter Menge und der Ausbeute, die daraus erzielt wird, macht das Sägewerk einzigartig in ganz Europa.

Tausende Holzstämme stapeln sich auf dem Betriebsgelände der Rettenmeier Holding AG in Wilburgstetten und warten darauf genutzt zu werden. Dazwischen schwere Maschinen, die bündelweise Baumstämme greifen und dorthin bewegen, wo der Rohstoff weiterverarbeitet wird. Nur wenige Kilometer hinter der Donau-Rieser Landkreisgrenze befindet sich das Hauptwerk der Rettenmeier Holding AG auf einem Betriebsgelände mit rund 62 Hektar. Fünf weitere Niederlassungen gibt es. Drei davon in Deutschland in Ramstein-Miesenbach, Burgbernheim und Hirschberg. Je eine weitere in Liptovský Hrádok (Slowakei) und in Inčukalns (Lettland).

70 Jahre Geschichte

Insgesamt dreht sich bei Rettenmeier in Wilburgstetten seit über 70 Jahren alles um das Thema Holz. Alles begann mit Josef Rettenmeier Senior, der sich 1948 nach der Absolvierung seiner Forstausbildung entschied, in die private Holzwirtschaft zu wechseln und zwei Jahre später das Unternehmen gründete. Mittlerweile ist aus dem ehemals kleinen Sägewerk, dessen Anfänge sich sieben Kilometer westlich von Wilburgstetten im kleinen Ort Wört finden, eines der größten holzbearbeitenden Unternehmen Europas mit rund 1600 Mitarbeiter*innen an den sechs Standorten geworden. Allein am Hauptstandort Wilburgstetten beschäftigt das Unternehmen rund 490 Mitarbeiter*innen.

Die Weichen für die Zukunft hat man bei Rettenmeier nun mit einer topmodernen Hochleistungssägelinie mit drei Sortierungen gestellt.

Gerade einmal zwölf Monate Bauzeit wurden benötigt, bis am Standort Wilburgstetten der erste Stamm über die neue Linie fuhr. 1,2 Millionen Festmeter Holz können nun pro Jahr verarbeitet werden. Scanner sorgen dafür, dass das Holz vermessen wird und so optimal verwertet werden kann. „Die Kombination aus der Holzmenge und der Ausbeute, die wir dabei erzielen, ist einzigartig in ganz Europa“, erklärt Vorstand Dr. Stephan Lang, der seit elf Jahren die Geschicke des Unternehmens leitet. Betrieben wird die Linie im Dreischichtbetrieb. „Wir sind sehr zufrieden mit der neuen Linie. Das Holz, das wir für unsere Produkte verwenden, ist ausschließlich Nadelholz, Kiefer und Fichte, und kommt in der Regel aus einem Umkreis von 250 Kilometern“, so Lang weiter. Wenn sich die Chance auf Kalamitätsholz, also Holz aus Sturmschäden, ergebe, werde das aber auch gekauft, ergänzt Dr. Stephan Lang. Hergestellt wird so eine ganze Reihe an Produkten wie Profilholz, Konstruktionsholz, Leimbinder oder auch Bauholz für den Baustoffhandel.

Angeliefert werde das für die Produktion verwendete Rundholz ausschließlich per Zug. Und auch der Transport zu den Kund*innen erfolgt, sofern möglich, auf der Schiene. Das ist Teil der Nachhaltigkeitsphilosophie, die für das Unternehmen wichtig ist. „Wir sind eigentlich ein zu 100 Prozent nachhaltiges Unternehmen. Wir verwerten den ganzen Stamm und produzieren dabei am Ende sogar noch grüne Energie“, erklärt Lang. Das passiert in Form von Biomasse-Kraftwerken, die es an den meisten Unternehmensstandorten gibt. Mit diesen wird das Restholz aus der Produktion in CO2-neutrale Wärme umgewandelt, die teilweise für die Holztrocknung verwendet wird. Der Rest wird in das öffentliche Netz eingespeist. Insgesamt will das Unternehmen seinen Rohstoff Holz, der über Jahre in den Wäldern heranwuchs, zu 100 Prozent nutzen und eine geschlossene Wertschöpfungskette sicherstellen.

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