Grund hierfür seien vor allem die Corona-Pandemie vor einigen Jahren und fehlende finanzielle Mittel gewesen, erklärt Bürgermeister Marcus Späth heute, hierdurch sei einiges ins Stocken geraten – die Dorferneuerung drohte zeitweise sogar komplett zu scheitern. Besonders bitter sei diese Entwicklung auch deshalb gewesen, weil sich die Bürgerinnen und Bürger zuvor recht aktiv in die Neugestaltung eingebracht hatten, zahlreiche Arbeitskreise bildeten und dadurch bereits sehr viele konkrete Ideen ausgearbeitet werden konnten. Ideen, die in der Folge zunächst auf Eis gelegt werden mussten.
Regierung streicht eingeplante Fördermittel
Spätestens mit dem Amtsantritt von Bürgermeister Späth kam allerdings wieder neuer Wind in das Großprojekt. Ein neuer großer Arbeitskreis wurde gegründet, alte Planungsentwürfe aufgenommen und mit Hilfe eines neuen Planungsbüros in kürzester Zeit neue und realisierbare Projekte erarbeitet. Im Frühherbst 2023 dann allerdings die ernüchternde Nachricht: Nach den notwendigen Vorplanungen durch die Gemeinde war es durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in das Arbeitsprogramm für 2024 aufgenommen worden. Nachdem die Bundesregierung aber im Haushalt für das Jahr 2024 die Mittel für den Sonderrahmenplan „Ländliche Entwicklung“ im Herbst 2023 überraschend gestrichen hatte, musste das ALE die Dorferneuerung in Brachstadt aussetzen - damit drohte zumindest das vorgeschobene Hauptprojekt „Prinz-Eugen-Straße Straße“ ein weiteres Mal zu scheitern. „Wir hatten bereits den Beschluss gefasst, dass wir den Umbau im kleineren Rahmen als Gemeinde selbst umsetzen. Schließlich ging
es dabei auch um die Verkehrssicherheit unserer Kinder“, erklärt Späth. Parallel brachte Späth das Anliegen seiner Gemeinde auch bei MdL Wolfgang (CSU) vor und das durchaus mit Erfolg.
Soforthilfe der CSU wird in neuen Platz und Gehweg investiert
So wird die Dorferneuerungsmaßnahme im Ortsteil Brachstadt mit 165 000 Euro aus dem Etat der Fraktionsinitiative der CSU im Bayerischen Landtag bezuschusst. „Gerne habe ich dieses Projekt in die Haushalts-Beratungen eingebracht und mich für diese wichtigen Gelder eingesetzt“, erklärt MdL Fackler. „Ich danke unserem Abgeordneten für die Hilfe und freue mich, dass wir nun endlich loslegen können. Das war dringend notwendig“, so Bürgermeister Späth im Rahmen eines Ortstermins. Nach seinen Plänen soll zeitnah der Bagger anrollen und das verlassene Haus in der Prinz-Eugen-Straße abreißen. Auf dem Grundstück wird dann ein kleiner Platz mit Sitzgelegenheiten um einen großen Baum angelegt. Zudem wird an dieser Stelle ein Gehweg geschaffen, damit vor allem auch die Schulkinder auf sicherem Weg die nahegelegene Bushaltestelle erreichen können.
Weitere Planung noch völlig offen
Mit der Umsetzung dieses ersten Projekts ist für die Gemeinde Tapfheim der Einstieg in die Dorfentwicklung gemacht. Natürlich sollen darauf noch viele weitere Baumaßnahmen folgen, bis die Dorferneuerung komplett umgesetzt wurde. Bis dahin werden allerdings noch einige Jahre ins Land gehen, ist sich auch Bürgermeister Späth sicher. „Wir stehen noch komplett am Anfang und hoffen natürlich auch, dass in den nächsten Jahren wieder entsprechende Fördermittel zur Verfügung gestellt werden. Das wird ausschlaggebend dafür sein, wie schnell und in welchem Umfang wir mit weiteren Projekten planen können.“