Der Lebenslauf von Regina Lanz ist makellos. Ihre Ausbildung zur Konditorin im Café Kontur im benachbarten Meitingen konnte sie wegen sehr guter Leistungen nach nur 2,5 Jahren abschließen. Ihr Weg führte Regina Lanz anschließend erst nach Augsburg und dann in ein 4-Sterne-Hotel nach Österreich. Eine Begabtenförderung der HWK-Schwaben gab ihr die Möglichkeit sich fortzubilden. „In der Berufsschule habe ich die handwerklichen Grundlagen gelernt. Ich wollte mich weiterbilden, habe mehrere Schokoladenkurse besucht und das Zuckerziehen noch intensiver erlernt“, erzählt die 29-Jährige.
2013 ging es für Regina Lanz wieder zurück nach Deutschland. An der Meisterschule in München schloss sie als Jüngste und zeitgleich als Jahrgangsbeste ihre Ausbildung ab. „Das war schon etwas besonderes für mich. Viele meiner Kolleg*innen haben einen elterlichen Betrieb zuhause, ich hingegen habe mich ganz alleine da durchgekämpft“, sagt Regina Lanz. Danach ging es für sie nach einem kurzen Zwischenstopp auf Schloss Elmau nach Garmisch-Partenkirchen. Dort arbeitete sie in der Chocolaterie, stellte Schokolade, Pralinen und besondere Schaustücke her.
Und wie ging es dann für Regina Lanz weiter? „Dann bin ich einfach wieder nach Hause gekommen“, lacht sie. „Ich habe angefangen, als Backstubenleiterin im ehemaligen Café Kate in Neuburg zu arbeiten. Ich habe bis dahin eine Menge Berufserfahrung in der Konditorei, Patisserie und der Chocolaterie sammeln können“, erzählt sie weiter. Eine Überraschung war es dann allemal, als ihre Kollegin von der Meisterschule, Sibylle Langner, mit ihr an der Sat.1 TV-Show „Das große Backen – die Profi s“ teilnehmen wollte. „Ganz am An-fang wusste ich natürlich nicht, was auf mich zu kommt. Natürlich habe ich mich gefragt, ob ich das überhaupt alles schaffe. Aber letztendlich fand ich das Format toll und so haben Sibylle und ich uns beworben“, sagt Lanz. Ein ausgiebiger Bewerbungsprozess lag schließlich im Sommer 2019 hinter den beiden jungen Frauen, als Regina Lanz im Urlaub vom Sender erfuhr, dass sie Teilnehmerinnen sein werden. Im Februar 2020 ging es dann für Lanz und Langner zu den Dreharbeiten nach Berlin. Bis dahin war es aber ein steiniger Weg. „Die Vorbereitungen waren unglaublich aufwendig. Man stößt an seine Grenzen und es gab viele Tränen, weil wir alles perfekt machen wollten“, erzählt sie.
Bei den rund dreiwöchigen Dreharbeiten konnten Lanz und Langner schließlich die Fachjury mit ihren Backkünsten überzeugen – sie gewannen die Show, einen goldenen Cupcake und 10.000 Euro Preisgeld. „Natürlich ist es super, dass wir gewonnen haben, wertvoller sind aber die Kontakte, die ich dort knüpfen konnte und die tollen Erfahrungen, die ich gemacht habe“, sagt Lanz.
Wie wichtig ihre Show-Teilnahme werden würde, ahnte Regina Lanz zu diesem Zeitpunkt noch nicht. „Durch die Corona-Pandemie musste das Café Kate in Neuburg schließen und ich war von heute auf morgen arbeitslos“, erinnert sich die Konditorin. Eine Festanstellung in einer konventionellen Bäckerei kam für sie aber nicht in Frage: „Ich habe schon immer mit dem Gedanken gespielt, mich einmal selbstständig zu machen. Durch ‚Das große Backen‘ habe ich viel Aufmerksamkeit erhalten. Es war einfach der perfekte Zeitpunkt um ‚Reginas Meistertorten‘ zu starten“, sagt Lanz.
Einen Rückschlag musste die junge Unternehmerin jedoch im Winter 2020 hinnehmen, als durch die Corona-Pandemie alle Cafés und Restaurants wieder schließen mussten. „Dadurch ist meine wichtigste Einnahmequelle weggebrochen“, berichtet Lanz und sagt weiter: „Wir wollten dennoch aber keinen Gedanken ans Aufgeben verlieren.“ Kurzfristig hat Regina Lanz gemeinsam mit ihrer Auszubildenden Sophia einen Kuchenverkauf direkt aus der Backstube heraus gestartet. Von der Anteilnahme war sie überwältigt: „Die Kund*innen kamen sogar bis aus München!“ Mittlerweile hat sich Regina Lanz einen kleinen Kundenstamm aufbauen können und freut sich über jeden Auftrag.