Denn begonnen hat alles im Jahr 1919 in Glashütte, einem kleinen Ort im Erzgebirge in der Nähe von Dresden. Dort gründeten Ernst Pilz und Paul Hayard eine mechanische Werkstätte für Zahnräder und Lohnverzahnung: die Firma Pilz & Hayard.
Für ihre Gründung hatten sich die beiden eine schwierige Zeit ausgesucht, da der Anfang des 20. Jahrhunderts geprägt war von einer negativen Arbeitslage. Aber auch von der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre ließen sich die beiden Visionäre nicht beirren. Diese überstanden sie durch große Aufträge, die sie aufgetan hatten. Während Hayard und Pilz ihre Firma durch schwierige Zeiten führten, studierte ein gewisser Fritz Hopf an der Technischen Universität Stuttgart Ingenieurswissenschaften. 1931 beendete er sein Studium. Doch da ihm zwei Monate Praktikantenzeit fehlten, konnte ihm sein Diplom nicht ausgehändigt werden. Diese Zeit holte der gebürtige Welzheimer daraufhin in einem kleinen Stuttgarter Unternehmen nach. Diese Zeit saß er jedoch nicht nur ab, sondern nutzte sie und entwickelte eine neuartige Konstruktion für einen Fahrzeugtachometer. Weil das kleine Unternehmen diese Technik nicht nutzen konnte, verkauften sie die Erfindung 1932 an die Firma Mühle & Sohn in Glashütte. Voraussetzung für den Verkauf war, dass auch Fritz Hopf mit übersiedelte. Was dieser auch tat.
Im Jahr 1935 suchte sich Fritz Hopf, noch immer in Glashütte, ein neues Betätigungsfeld. Dieses fand er in der Firma von Pilz & Hayard, an der er Teilhaber wurde. Als Paul Hayard 1935 starb und Ernst Pilz sich zur Ruhe setzte, übernahm Fritz Hopf noch im selben Jahr die Geschäftsführung und heiratete am 27. Mai 1939 Lieselotte Pilz, die Tochter des Inhabers. Bis 1939 gedieh die Firma prächtig und hatte rund 300 Mitarbeiter. Auch während der Kriegsjahre und trotz der Einordnung in die Rüstungsmaschinerie der Nationalsozialisten gelang es Hopf, das Unternehmen weiter auszubauen. In Dresden gründete er die Feinmaschinenbau GmbH. Hier erlebte er auch die Luftangriffe auf Dresden. Durch die Luftangriffe kam die Produktion an beiden Standorten zum Erliegen. Eine Verlagerung ins bayrische Perlesreut scheiterte. Im Mai 1945 wurde die Pilz & Hayard KG durch die sowjetische Besatzungsmacht vollständig demontiert.
Nach Kriegsende 1945 beschloss Hopf die Rückkehr nach Schwaben. Seine Frau und ein bewährter Mitarbeiter kamen mit ihm. Während der Reise musste er aufgrund der von den Amerikanern verhängten Sperrstunde in Nördlingen übernachten. Fritz Hopf verbrachte den Abend mit seiner Frau und dem loyalen Mitarbeiter in der Gaststätte „Braunes Roß“ in Nördlingen. Ein Mann setzte sich zu den Dreien an den Tisch. Dabei handelte es sich um den von der amerikanischen Militärregierung als Landrat eingesetzten Richard Stahl. Stahl gefielen die Visionen von Hopf und so überzeugte er diesen, in Nördlingen zu bleiben und dort einen Neuanfang zu wagen.