Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahrzehnten seinen Namen geändert und ist stetig gewachsen. Mittlerweile steht es unter dem Dach von Deutschlands größter Reisebüroorganisation Derpart. Seiner Philosophie als Familienunternehmen ist man dabei aber stets treu geblieben. Neben Geschäftsführer Gunter Freissle ist auch Sohn Lucas mittlerweile im Unternehmen tätig. Was die Familie und ihre Angestellten seit der Gründung verbindet, ist die Leidenschaft für das Reisen. „Ich bin zwar in die Tourismusbranche hineingeboren, konnte mir aber trotzdem nie einen besseren Beruf vorstellen“, erklärt Freissle. Ein Berufsfeld, das in den vergangenen zwei Jahren durch die Pandemie vor fast unlösbare Aufgaben gestellt wurde. „Eine solche Krise hat es in der Reisebranche zweifelsohne noch nie gegeben. Von unseren 450 Derpart-Büros mussten während der letzten Monate rund 70 schließen“, so Freissle weiter.
Reisebranche im stetigen Wandel
Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, heißt es für das Familienunternehmen einmal mehr vorauszudenken und neue Trends zu erkennen. „Wir merken, dass unsere Kundinnen und Kunden viel Wert auf hochwertige Reisen legen. Eine solche Entwicklung war vor wenigen Jahren noch undenkbar“, weiß der Unternehmer. Für ihn ist dieser Trend eng mit dem steigenden Umweltbewusstsein der Menschen verbunden. Unternehmer Gunter Freissle hält dieses ebenso für unbedingt notwendig: „Reisen soll nicht der Grund dafür sein, dass unser Planet, den wir entdecken möchten, auf absehbare Zeit zerstört wird. Nur dann hat Reisen auch eine Zukunft.“
Ein Patentrezept für den perfekten Urlaub gebe es hingegen nicht. „Der perfekte Urlaub ist immer individuell und auf die Einzelpersonen abgestimmt. Dabei ist es unsere Aufgabe, als Reisebüro maßgeschneiderte Lösungen zu finden“, so Freissle. Dieser Ansatz sei auch der Grund, warum Reisebüros nach wie vor gefragt seien, obwohl die Konkurrenz durch Online-Plattformen stetig zunimmt. „Gerade nach Krisen in der Reisebranche stellen wir ein vermehrtes Interesse an unserer Beratung fest. Auch die Wertschätzung ist dann viel größer.“
Genau an diesem Punkt möchte das Reisebüro im Sinne der Digitalisierung auch weiter ansetzen. „Wir müssen es schaffen, die stationären und die Online-Angebote für unsere Kunden zu verbinden und erlebbar zu machen. Daran arbeiten wir im Moment mit Hochdruck“, erklärt Gunter Freissle.
Soziale Projekte in Afrika als persönliche Herzensangelegenheit
Auf seinen vielen Reisen hat der Urlaubs-Profi nicht nur Schönes, sondern auch viel Leid und Armut erfahren müssen. Neben dem Alltagsgeschäft unterstützt das Reisebüro deshalb auch seit Jahren mehrere soziale Projekte in Afrika. 2018 wurde in Katutura (Namibia) die Derpart School Heinrich Freissle eröffnet. Für Gunter Freissle ein einmaliges Erlebnis, an das er gerne zurückdenkt und auf das er besonders stolz ist: „Wenn man die leuchtenden Augen der Kinder gesehen hat, war das für mich das größte Glück auf der Welt. Bildung ist der größte Friedensstifter und deshalb war der Bau der Schule auch so wichtig für die Region.“ Auf Initiative seiner Mitarbeiter*innen stehe aktuell außerdem ein ähnliches Projekt in Sri Lanka kurz vor dem Abschluss – weitere Schulen sollen folgen.