Seit 2017 gibt es den Inklusionsbeirat Donau-Ries. Wir haben uns mit dem 1. Vorsitzenden des Beirats, Klaus Berger, über die Aufgaben und Ziele des Inklusionsbeirats unterhalten.
Hallo Herr Berger. Seit 2017 gibt es den Inklusionsbeirat Donau-Ries. Wie viele Mitglieder hat der Inklusionsbeirat und wer sind die Mitglieder?
Klaus Berger: Dem Beirat gehören mit Stimmrecht als Mitglieder 12 Menschen mit Behinderung an, die die Interessen der Menschen mit Behinderung vertreten. Der Inklusionsbeauftragte oder der Behindertenbeauftragte des Landkreises Donau-Ries. Jeweils eine von jeder im Kreistag vertretenen Fraktionen benannte Person, bis zu 4 Vertreter der ARGE OBA im Landkreis Donau-Ries. Je ein Vertreter des Staatlichen Schulamtes Donau-Ries, der Agentur für Arbeit und des Integrationsfachdienstes. Zudem ein Vertreter einer Bildungseinrichtung, die sich in der Behindertenarbeit einbringt und engagiert, jeweils ein Vertreter von IHK, Handwerkskammer und Kreisjugendring. Zudem kann der Beirat einen Vertreter der Kreisverwaltung oder sonstige zur Beratung hinzuziehen. Im Moment sind die Mitglieder: Klaus Berger (Harburg), Helmut Götz (Pfäfflingen), Daniel Probst (Donauwörth), Petra Ragginger (Möttingen), Johannes Richter (Neusäß), Christine Nitsche (Asbach-Bäumenheim), Gabriele Rosenberger (Marxheim), Roland Schock (Donauwörth), Michaela Sims (Niederschönenfeld), Sabine Söder (Oettingen), Werner Waimann (Wemding) und Nicole Maria Weigl (Altisheim). Achim Frank (Behindertenbeauftragter des Landkreises Donau-Ries), Claudia Marb (CSU-AL-JB-Fraktion), Marion Segnitzer (SPD-Fraktion), Dr. Stefanie Musaeus (PWG-FDP-Fraktion), Erna Dirschinger (Frauen-ÖDP-FW-Fraktion), Andrea Eireiner (Grün-Soziale-Fraktion), bis zu vier Vertreter der AG Offene Behindertenarbeit im Landkreis Donau-Ries, ein Vertreter des Staatlichen Schulamtes, ein Vertreter der Agentur für Arbeit, sowie ein Vertreter des Integrationsfachdienstes. Gabriele Allgayer-Pfaff (als Vertreterin einer Bildungseinrichtung), ein Vertreter von IHK und Handwerkskammer sowie ein Vertreter des Kreisjugendrings.
Welche Zielsetzung und welche Aufgaben hat der Inklusionsbeirat?
K. B.: Der Inklusionsbeirat berät den Landkreis Donau-Ries und dessen Ausschüsse über allgemeine Fragen der Inklusion und über Themen, die sich für Menschen mit Handicaps im Landkreis Donau-Ries ergeben. Der Beirat erfüllt als Bindeglied zwischen verschiedenen Behindertengruppen, der Kommunalpolitik und der Verwaltung die Aufgabe, Informationen zugänglich zu machen und die Kommunikation zu verbessern. Die Beratung des Kreistages, des Landratsamtes und dessen Ausschüsse erfolgt auch durch Anregungen, Empfehlungen und Stellungsnahmen. Im Zusammenwirken von Betroffenen, Behindertenorganisationen und Verwaltung sollen konkrete Maßnahmen angeregt und umgesetzt werden, die die Teilhabe und Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Landkreis fördern. Der Inklusionsbeirat berät die ihm zur Vorberatung übertragenen Verhandlungsgegenstände und entscheidet darüber. Diese Entscheidung wird als Votum an den Kreistag und seine Ausschüsse gegeben.
Gibt es bereits konkrete Projekte, die der Inklusionsbeirat in nächster Zeit umsetzen möchte?
K. B.: Der Inklusionsbeirat kann keine Projekte umsetzen. Derzeit sind die Mitglieder des Inklusionsbeirates in 4 Arbeitskreisen tätig, um die Stärken und Schwächen im Landkreis Donau-Ries zu diesen Themen herauszuarbeiten: Kultur, Freizeit, Sport, Selbstbestimmtes Wohnen, Arbeit, lernen, qualifizieren und Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und ÖPNV.
Was bedeutet für Sie Inklusion?
K. B.: Inklusion bedeutet für mich persönlich, dass alle Menschen im Landkreis Donau-Ries selbstständig entscheiden können, ob sie etwas tun wollen oder nicht. Dabei dürfen keine Überlegungen eine Rolle spielen wie zum Beispiel: Kann ich das Gebäude überhaupt betreten?
Wie wichtig ist ein Inklusionsbeirat für den Landkreis?
K. B.: Meiner Meinung nach immens wichtig. Warum? Weil beispielsweise bei anstehenden Maßnahmen, wie zum Beispiel dem Umbau einer Schule, hier auch die Belange aller Lehrer, Schüler, Eltern und Großeltern bereits in der Planungsphase optimal berücksichtigt werden können. Daher wird es eher unwahrscheinlich, dass nach Abschluss des Umbaus weitere Maßnahmen durchgeführt werden müssen, damit eben auch alle Menschen dieses Gebäude nutzen können.
Der Inklusionsbeirat Donau-Ries ist einer der ersten Inklusionsbeiräte auf Kreisebene. Welche Vorteile bringt ein Beirat auf Kreisebene mit sich?
K. B.: Dadurch dass der Inklusionsbeirat Donau-Ries für den ganzen Landkreis zuständig ist, profitiert auch jede Kommune und damit jeder Mensch, der hier lebt oder die Region besucht. Zudem können einmal erworbene Erfahrungen im Bezug auf eine Problemstellung auch im gesamten Landkreis einheitlich umgesetzt und weiterentwickelt werden.