Der Traum von der eigenen Mühle

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Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Obere Mühle in Laub im Jahr 1397. Seit 1928 und in der dritten Generation ist die Obere Mühle in Laub mittlerweile in Besitz der Familie Göggerle. Von Innozenz
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Obere Mühle in Laub im Jahr 1397. Seit 1928 und in der dritten Generation ist die Obere Mühle in Laub mittlerweile in Besitz der Familie Göggerle. Von Innozenz Göggerle wurde die Mühle samt Anwesen 1928 erworben. Ursprünglich führte Innozenz Göggerle einen landwirtschaftlichen Betrieb im Ort, ergriff dann aber, als die Obere Mühle in Laub zu Verkauf stand, seine Chance und erwarb die Mühle samt landwirtschftlicher Nutzflächen. Zugunsten der Mühle verkaufte er sein landwirtschaftliches Anwesen im Ort. Obwohl Innozenz kein Müller war, wollte er doch Mühlenbesitzer sein. Denn eine Mühle galt zu dieser Zeit als eine Art Statussymbol, es war also etwas ganz Besonderes. Auch sein Sohn Erich teilte diese Meinung. Er übernahm nicht nur die Mühle von seinem Vater, sondern führte diese auch als Müllermeister weiter. Die dazugehörige Prüfung legte er 1965 ab und führte die Mühle bis Ende 1995. 1978 stieg mit Erich Göggerle jun. die dritte Göggerle-Generation in das Familienunternehmen ein. Nach einer Fremdlehre in Oppertshofen kehrte er pünktlich zum Umbau der Familien-Mühle nach Hause zurück. 1985 legte er seine Meisterprüfung ab. 1996 übernahm Erich Göggerle jun. die Mühle dann von seinem Vater. Seit über 20 Jahren führt er mittlerweile den Familienbetrieb. Was als UmtauschDAMALS ... müllerei begann, zu der die Bauern ihr Getreide brachten und dafür ihr Mehl mitnahmen, veränderte sich mit der Zeit immer mehr. Erich Göggerle und seine Frau Tanja standen vor der Wahl: Entweder auf Masse produzieren und sich dem Preiskampf stellen, oder auf Regionalmarketing setzen ...
... Heute wird die Mühle von Erich Göggerle jun. und seiner Frau Tanja, die ganzheitliche Ernährungsberaterin und Hauswirtschaftsmeisterin ist, als moderner Regionalbetrieb geführt. Neben dem ganz normalen Alltag in einer Mühle hat sich die Familie dafür entschieden, auch Seminare für Reisegruppen und diverse andere Veranstaltungen anzubieten. Neben Spargel-, Kräuterund Mühlenseminaren, können Interessierte sich auch für Kurse anmelden, in denen Naturkosmetik hergestellt wird, Brot gebacken oder Urkorn verarbeitet wird. Die Spargeltradition brachte die Mutter von Erich Göggerle jun., die aus Schrobenhausen stammt, mit auf den Hof. Im Landkreis könnte man Familie Göggerle also durchaus als Spargelpioniere bezeichnen. Auch der Mühlenladen, den es seit 1985 gibt, bietet mittlerweile ein beachtliches Sortiment an. Bestand das Angebot am Anfang noch aus Mehl und Schrot, erweiterte es sich im Laufe der Zeit um Nudeln, Müsli, Sämereien, Tee, Kräuter, Tassen, Geschenkkörbe und auch Gewürze nach Hildegard von Bingen. Natürlich wird in der Mühle aber nach wie vor gemahlen. „Das Mehl liefern wir meistens an Bäcker und Gastronomiebetriebe im Umkreis von 35 Kilometern“, so Erich Göggerle jun.. Vereinzelt, so der Müller, kämen noch Bauern, die ihr Getreide gegen Mehl eintauschen. Neben der Herstellung von Mehl produziert Familie Göggerle auch Wurst und Fleischwaren selbst. „Die Schweine, die wir für die Produktion selbst aufziehen, bekommen keine Chemie, sondern nur Mühlennebenprodukte, sowie eigens angebaute Kartoffeln“, erklärt Erich Göggerle jun. . Das frische Fleisch gibt es allerdings nicht im Hofladen, da man im Voraus nie genau sagen könne, wann wieder geschlachtet werde. „Für unsere Fleischwaren führen wir eine Kundenliste, die wir dann abtelefonieren, wenn wir wieder etwas im Angebot haben.
Die schwarz geräucherten Stücke, sowie Wurst und Fleisch im Glas, kann man wiederum ohne Voranmeldung im Laden erhalten“, so Erich Göggerle jun.. Um die Seminare abhalten zu können, hat die Familie den alten Schweinestall in einen Veranstaltungsraum umgebaut. Die unterschiedlichsten Gruppen kommen zu den Seminaren um mehr über das Brotbacken oder die verschiedenen Getreidesorten zu erfahren. Jede Generation der Familie ist mit der Zeit gegangen und hat das Angebot dementsprechend angepasst. Auch die 4. Generation der Familie, Tochter Carolina, steht bereits in den Startlöchern. Denn die 22-Jährige hat bereits 2015 ihre Meisterprü- fung und die Prüfung zur diplomierten Müllereitechnikerin sowie die Prüfung zur Betriebswirtin nach der HwO erfolgreich abgelegt. „Mir macht ... UND HEUTE Moderner Regionalbetrieb das einfach Spaß. Schon als kleines Mädchen war ich immer in der Mühle mit dabei. Mir war es aber freigestellt, in welche Richtung ich beruft ich gehe“, so Carolina Göggerle. „Genauso war es bei mir auch“, sagt Erich Göggerle jun. und ergänzt: „Ich wurde auch nie dazu gezwungen, in der Mühle mitzuarbeiten. Aber ich wollte es gerne.“ Ob Carolina auch die heimische Mühle irgendwann übernehmen wird, steht noch in den Sternen: „Um Praxis zu sammeln möchte ich auch noch in anderen Mühlen arbeiten“, erzählt sie, und ihr Vater fügt hinzu: „Wir haben ihr jetzt erstmal 5 bis 8 Jahre gegeben, in denen sie sich noch umschauen kann. Danach soll sie sich entscheiden, ob sie den Familienbetrieb übernehmen möchte.“ Dann wird die Obere Mühle Laub vielleicht in der 4. Generation weitergeführt.
Die Obere Mühle wurde im Jahr 1397 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und befi ndet sich in Laub, einem Ortsteil der Gemeinde Munningen, direkt an der Rohrach. Von dort, wo die Rohrach entspringt bis zu dem Punkt, an dem sie in die Wörnitz mündet, gab es ursprünglich 22 Mühlen. Die einzige Mahl-, Handels-, Umtauschund Lohnmühle, die noch voll in Betrieb ist, ist die Mühle der Familie Göggerle. Wer sich über das Angebot der Mühle informieren möchte, kann das unter www.obere-muehle-laub.de oder der Telefonnummer 0 90 92 /86 80.
> JAHRESPROGRAMM: Termin: Veranstaltung: Anmeldeschluss: 08.06. Spargel - & Mühlenseminar 18.05. inkl. 3-Gänge-Spargelmenü 13.07. Naturkosmetik selber machen und 22.06. gesund leben nach Hildegard von Bingen 31.08. Kräuter- und Mühlenseminar 10.08. inkl. Kräuterbuffet 14.09. Kräuter haltbar machen nach 24.08. Hildegard von Bingen 12.10. Mit Dinkel kochen und backen vom 21.09. Type 630-1700 Vollkornmehl und Schrot 19.10. Brotbackseminar: Von klassischen 28.09. Weizen- und Roggenbroten hin zu Urgetreidevariationen 09.11. Mühlenseminar – inkl. Brotzeitplatte 19.10. mit Genuss eigener Herstellung 16.11. Weihnachtliches Backen mit Urgetreide 26.10.

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