Im Notfall können wenige Minuten über Leben und Tod entscheiden. Manchmal vergeht viel entscheidende Zeit, weil der reguläre Rettungsdienst noch auf dem Weg zum Einsatz ist. Genau in solchen Fällen kommen die First Responder der DLRG Mönchsdeggingen zum Einsatz. Sie überbrücken das „therapiefreie Intervall“, bis der Rettungsdienst bzw. der Notarzt eintrifft. In unserer Rubrik "Tu`Gutes" haben wir mit den First Respondern der DLRG Mönchsdeggingen gesprochen.
Mönchsdeggingen - First Responder (übersetzt bedeutet das so viel wie Erst-Eintreffende) sind eine Ergänzung zum regulären Rettungsdienst und überbrücken die Zeit vom Notfallereignis bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bzw. Notarztes. Seit dem Jahr 2000 fährt die DLRG Mönchsdeggingen First Responder Einsätze in der Umgebung. Im Landkreis sind sie damit die Einzigen. Doch wie und von wem werden die First Responder eigentlich alarmiert? „Wir werden von der integrierten Leitstelle in Augsburg über medizinische Notfälle informiert“, erläutert Julian Faul, der Technische Leiter der DLRG, das Vorgehen. Auch er gehört zu den drei ehrenamtlichen Helfern, die neben ihrer Tätigkeit bei der DLRG auch First Responder Einsätze fahren. Neben ihm sind auch seine Schwester Ramona Faul und der 1. Vorsitzende der DLRG Mönchsdeggingen, Rolf Bergdolt, als First Responder im Einsatz.
Nach der Alarmierung starten sie zum Einsatzort, um dort die Zeit bis zum Eintreffen des regulären Rettungsdienstes zu überbrücken. Mit ihren Einsätzen decken sie das Gebiet rund um Mönchsdeggingen ab. „Gerade im Gebiet um Mönchsdeggingen sind diese Einsätze besonders wichtig, da ansonsten Zeit verstreichen kann, bis der Rettungswagen oder der Notarzt vor Ort sein kann. Unsere Einsätze sind komplett ehrenamtlich“, erzählt Julian Faul. „Wir unterstützen so den hauptamtlichen Rettungsdienst. Bis zum Eintreffen weiterer Rettungskräfte leiten wir lebenserhaltende Maßnahmen wie zum Beispiel Reanimationsmaßnahmen ein oder überprüfen schon einmal die Werte, damit wir den Notarzt auch direkt bei seinem Eintreffen ins Bild setzen können. Manchmal sorgen wir auch nur dafür, dass der Medikamentenplan schon vor Ort ist, aber auch das kann wertvolle Minuten sparen und die Erfolgsaussichten für die anschließenden Behandlungen des Patienten verbessern“, so Faul.
Dass der First Responder ausrückt, sei aber immer sichergestellt, erklärt Faul. „Wir stimmen das untereinander immer so ab, dass einer von uns im Falle der Alarmierung ausrücken kann. In 90 – 95% der Fälle schaffen wir das auch. Unser Einsatzfahrzeug ist bei unserem Vorstand stationiert“, so Faul weiter. Damit die First Responder ihren Zeitvorteil nutzen können, muss es im Falle der Alarmierung durch den Piepser schnell gehen: „Wenn ich mich während meines Bereitschaftsdienst gerade in der Nähe meiner Ausrüstung befinde, bin ich innerhalb einer Minute fertig angezogen und kann ausrücken“, erzählt Julian Faul. Maximal vergehen drei Minuten von der Alarmierung bis zum Ausrücken. Immer mit dabei sind dann ein Notfallrucksack, ein Notfallkoffer und ein Defibrillator. So ausgerüstet können die First Responder dann alle nötigen Erstmaßnahmen einleiten.
Wie wichtig diese Einsätze sind, zeigt die Statistik der letzten Jahre: Seit mittlerweile 18 Jahren fährt die DLRG OV Mönchsdeggingen First Responder Einsätze. Seither rückte der First Responder über 2000 mal, im Durchschnitt also 120 mal pro Jahr, aus. „Dabei kann es schon mal vorkommen, dass wir über längere Zeit nicht ausrücken, dann aber auch schon mal dreimal in einer Woche alarmiert werden. Eigentlich sind wir Wasserretter, aber im Vergleich zu den 120 First Responder Einsätzen fahren wir "nur" zwei Wasserrettungseinsätze pro Jahr“, so Benedikt Rasche, der bei der DLRG Mönchsdeggingen für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Wer die ehrenamtlichen First Responder Einsätze der DLRG Mönchsdeggingen e.V. unterstützen möchte, kann das gerne durch eine Spende tun. IBAN: DE86 7206 9329 0000 3119 36 (pm)