Im aktuellen blättle (Mai/Juni 2017) dreht sich in unserem Titelthema "Versichert, verarztet und versorgt" alles um das Thema Gesundheit und den Gesundheitsstandort Donau-Ries. Wir haben für euch einmal die Wurzeln des Gesundheitssystems in Deutschland recherchiert, den Zukunftstrend Gesundheit näher betrachtet, uns das Projekt Gesundheitsregion plus vorstellen lassen und vieles mehr. Lest Auszüge aus diesen Themen in den folgenden Tagen hier in unserer Wochenserie oder ausführlich im Heft.
Die Gesundheit gilt den meisten Menschen als höchstes Gut. In Umfragen landet die Gesundheit auf der Prioritätenskala regelmäßig auf Platz 1 noch weit vor Geld oder Glück. Auch laut Trendforscher Prof. Dr. Horst W. Opaschowski ist die Gesundheit ein Trend der Zukunft. Laut seinen Forschungen wird für die Mehrheit der Deutschen in den nächsten 30 Jahren das eigene Wohlergehen im Zentrum des Lebens stehen. Wenn man sich unsere stetig alternde Gesellschaft anschaut, ist diese Zukunftsvorhersage durchaus plausibel.
Die Wurzeln des deutschen Gesundheitssystems
Seit es Menschen gibt, gibt es Strukturen rund um die Gesundheit. Bereits die frühesten Bevölkerungsstämme verfügten über sogenannte Medizinmänner. Aus dem Altertum sind vor allem Priester mit heilkundiger Erfahrung bekannt. Daraus hat sich letztlich der Beruf des Arztes entwickelt.
Die Gesundheit wird Politikum
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Gesundheit des Menschen aufgrund der zunehmenden Industrialisierung zur politischen Frage im Lande. Der Gesundheitsbereich wurde seither mehr und mehr gesetzlich geregelt. Otto von Bismarck führte als deutscher Staatsmann, Mitbegründer und erster Reichskanzler des Deutschen Reiches im Jahr 1883 im Zuge seiner Sozialgesetzgebung die gesetzliche Krankenversicherung für Deutschland ein. Heute sind rund 90 Prozent der Bevölkerung über die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) abgesichert. Durch die GKV nicht abgedeckt sind in Deutschland Beamte sowie ein Teil der beruflich Selbständigen. Sie müssen bzw. können sich bei einer privaten Krankenversicherung (PKV) versichern. Ins späte 19. und frühe 20. Jahrhundert fallen anhaltende Auseinandersetzungen zwischen Krankenkassen und Ärzteschaft. Aus dieser Zeit rührt die Trennung der ambulanten und stationären Versorgung von Patienten. Kritiker des Gesundheitssystems fordern diesbezüglich eine Reform, da sie der Meinung sind, dass diese Trennung zu Unwirtschaftlichkeiten und auch zur Qualitätsminderung führe. Auch die Abhängigkeit der gesetzlichen Krankenversicherung von der Entwicklung von Löhnen und Gehältern führe laut Kritikern, ähnlich wie bei der Rente, mehr und mehr zur sogenannten Zweiklassengesellschaft im Gesundheitssystem. Auch das Thema der hausärtzlichen Versorgung in ländlichen Regionen wie der unseren wird zunehmend diskutiert, da sich in manchen Gegenden Deutschlands bereits ein Ärztemangel abzeichnet. Daher müsse laut Experten im Hinblick auf die Zukunft gerade der Beruf des Hausarztes gezielt gefördert werden.
In den kommenden Teilen dieser Wochenserie blicken wir unter anderem auf die aktuelle hausärtzliche Versorgungslage in Donau-Ries, informieren über Projekte der Gesundheitsregion plus, unterhalten uns mit gKU Vorstand Jürgen Busse und AOK Gebietsleiter Johannes Hiller.