Jetzt in der Vorweihnachtszeit funkelt und glitzert es wieder überall. Gold ist Trend und meine Kollegin Mara war für unsere Lifestyle Seite des blättle im Landkreis unterwegs, um wahrhaft goldige Geschenkideen zu finden. Welche Schätze sie gefunden hat, lest ihr im Blog. Ich durfte mich derweil im Atelier eines Goldschmiedemeisters umschauen und habe mehr über die Faszination Gold erfahren. Wer sich das aktuelle blättle holt und bei unserem Quiz mitmacht, hat übrigens die Chance einen von insgesamt fünf Goldbarren (1 Gramm) zu gewinnen.
Warum sind die Menschen vom Gold so fasziniert? Ich habe den Gold- und Silberschmiedemeister Peter Güther in seinem Atelier in Eggelstetten besucht und einmal nachgefragt. „Gold wird schon seit Jahrtausenden zur Fertigung von Schmuck verwendet. Ich denke die Faszination liegt in seiner Einzigartigkeit und in der Tatsache, dass man es nur schwer aus der Erde fördern kann“, sagt Peter Güther. Als er mit etwa 12 Jahren einmal ein Praktikum bei einem Goldschmied gemacht hatte, wurde er ‚mit dem Virus der Schmuckgestaltung infiziert‘, erzählt er weiter.
Den Handwerksberuf des Goldschmiedes, der vermutlich einer der ältesten Handwerksberufe überhaupt ist, erlernt man in dreieinhalb Jahren Lehrzeit. Anschließend gehen Goldschmiede einige Jahre auf Wanderschaft, idealerweise im In- und Ausland, bevor sie ihren Meister machen können. „Gerade die Aufenthalte im Ausland sind im Hinblick auf Gestaltung und Design besonders spannend, denn man kann neue Ideen sammeln, ganz andere Anregungen bekommen und andere Formen sehen. In der Lehre lernt man eben die Grundbegriffe wie zum Beispiel löten oder feilen, aber das Händchen für die Gestaltung bekommt man erst in der Gesellenzeit und den Wanderjahren“, weiß der Goldschmiedemeister zu erzählen.
Peter Güther legt viel Wert auf individuelles Design und fertigt einzigartige Unikate. „Nach meiner Zeit als Atelierleiter in Augsburg habe ich mit hier in dem Dorf in meinen eigenen vier Wänden selbständig gemacht. Das Atelier ist eine ehemalige Garage und die Werkstatt war früher mal ein Hühnerstall“, lacht er. Peter Güther macht keinen Schmuck für den Tresor oder die Schmuckschatulle. „Mein Schmuck soll getragen werden. Daher gestalte ich die meisten Teile so, dass sie mehrfach einsetzbar sind, zum Beispiel mit Wechselschließen. So können unterschiedliche Ketten und Anhänger miteinander kombiniert werden und jede Kombination ergibt ein ganz neues Schmuckstück“, erklärt er. Teilweise lassen sich seine Anhänger sogar in kleine Designobjekte integrieren, wenn sie gerade nicht an der Kette getragen werden. Gerade als Geschenk eignen sie sich besonders gut, da zu jeder Gelegenheit wie Weihnachten, Geburtstag oder Hochzeitstag ein weiteres kleines Element dazu geschenkt werden kann. „Im Trend liegen gerade wieder lange Ketten. Mit den Wechselschließen kann man dann ganz individuell mit dem Design spielen. Ich verarbeite nicht nur Gold und Platin, auch Ebenholz, Muranoglas oder auch Perlen. Ganz besondere Stücke mit teils Jahrhunderte alter Historie sind meine Schmuckstücke, in die ich antike Münzen integriere. Man fragt sich, wo sie wohl geprägt wurden und auf welchen Wegen sie die Zeit überdauert haben. Eine Münze wurde sogar in der ehemaligen Münzpräge in Donauwörth geprägt. Die Verbindung von Antik und Modern gefällt mir. Ich arbeite gerne auch ältere Schmuckstücke, die nicht mehr zeitgemäß sind und deshalb nicht mehr getragen werden so um, dass sie in mein Wechsel- und Kombinationssystem integriert werden können.“