Gräber sind wie kleine Gärten, die rund ums Jahr Pflege bedürfen. Gerade im November werden Grabstätten zu Gedenktagen wie Allerheiligen, Totensonntag und Volkstrauertag für die kalte Jahreszeit neu bepflanzt, gepflegt und mit Grabgestecken versehen.
Die schöne Gestaltung und Bepflanzung von Gräbern ist in unserer Kultur eine Jahrhunderte alte Tradition. Die Ehrung der Verstorbenen gehört zu den ältesten kulturhistorischen Überlieferungen aus vorchristlicher und christlicher Zeit. Auch wenn sich Urnengräber und Ruhewälder, die wenig bis keine Pflege bedürfen, immer mehr etablieren, so ist die Friedhofsbestattung in einer Grabstätte doch noch die häufigste Art der Bestattung.
Wer schon bei der Einrichtung und Erstbepflanzung einer neuen Grabstätte neben der Friedhofsordnung und den Satzungen einige zusätzliche Dinge beachtet, kann langfristig ein würdevolles und schönes Grab anlegen. Beachtet werden sollte, ob sich das Grab an einem eher schattigen oder eher sonnigen Standort befindet und wie viel Zeit man für die Pflege einsetzen möchte oder kann und ob man übers Jahr eine wechselnde Bepflanzung wünscht. Einige Wochen nach einer Beerdigung werden die Grabgaben abgeräumt und eine der Jahreszeit entsprechende vorläufige Bepflanzung angelegt, da noch mit erheblichen Bodensenkungen zu rechnen ist und oftmals Umrandung und Grabmal noch nicht errichtet sind.
Wenn anschließend die Dauerbepflanzung angelegt wird, muss zunächst der Boden durch Umgraben und Beimischung geeigneter Erde sowie Dünger vorbereitet werden. Dann wird die Rahmenbepflanzung angelegt, die meist rechts und links des Grabsteines eingesetzt wird. Meist sind dies kleinwüchsige Laub- oder Nadelgehölze, die gerne etwas asymmetrisch angelegt werden dürfen. Vor dem Einsetzen sollte man alle Pflanzen einmal aufstellen, um sich ein besseres Bild vom Endergebnis machen zu können. Die restliche Fläche wird meist zwischen Bodendeckern und Wechselpflanzen aufgeteilt. Wer weniger Pflegeaufwand wünscht, entscheidet sich für die teilweise Abdeckung mit einer Platte oder mit Steinen. Ein festgelegter Stellplatz für eine Pflanzenschale oder ein Grabgesteck oder ein Grablicht ist sinnvoll. Für das Auge ist eine asymmetrische Bepflanzung immer schöner und interessanter als eine symmetrisch ausgerichtete Bepflanzung.
Was jetzt auf den Gräbern zu tun ist…
Nach dem Laubfall im Herbst sollten die Bodendecker frei gemacht werden. Vergilbte und welke Blätter werden ausgeputzt. Wenn der Boden noch nicht gefroren ist, können noch Frühlingsblüher Zwiebeln gesetzt werden. Der Grabstein sollte vor dem Winter gereinigt werden, am besten mit einer Bürste und klarem Wasser. Auch fest installierte oder dauerhaft aufgestellte Grablichtlaternen und Weihwasserbehälter sollten gereinigt werden. Im November werden Grabgestecke als Winterschmuck aufgestellt. Sollte es im Verlauf des Winters zu Dauerschnee kommen, sollten immergrüne Gehölze regelmäßig vom Schnee befreit werden, um Brüche zu vermeiden.