Gustav Dinger betreibt heute in der dritten Generation die Textilp flege Dinger.
„Heute reinigen wir vor allem Betten, Teppiche, Schmutzfangmatten, Polstermöbel, Vorhänge und Großzelte ", erklärt Gustav Dinger. „Artikel für die chemische Reinigung, zum Beispiel Anzüge, Leder und Artikel zum Mangeln nehmen wir an, und geben sie an Kollegen weiter, die sie dann reinigen."
Große Polstermöbel, die sich nicht einfach in einer Waschmaschine reinigen lassen, werden mit der sogenannten Sprühextraktion gereinigt. Wasser und
Reinigungsmittel werden mit Hochdruck tief in die Polster gepresst und anschließend wieder herausgesaugt.
Gustav Dinger und seine acht Angestellten legen bei der Textilpflege Wert auf die Schonung der Umwelt. Bevorzugt wird deshalb mit umweltfreundlichen Hilfsmitteln gereinigt. Bei der Erzeugung der benötigten Prozesswärme wird auf Solarthermie und CO2-neutrale Holzvergasung gesetzt. Die alte Ölheizung des Großvaters wurde schon vor einigen Jahren abgestellt. Die Trockenräume mit der Trockenanlage von 1938 sind allerdings nach wie vor in Betrieb. „Die Anlage ist fast 80 Jahre alt, aber immer noch täglich in Gebrauch ", erzählt Gustav Dinger.
Die Textilp flege hat sich in vielen Bereichen geändert. Früher wurde meist mit sehr hohen Temperaturen gewaschen. 90° C oder 60° C braucht man heute aber immer weniger, vieles lässt sich auch bei 40° C waschen. „Außerdem sind die Textilien und Farbstoffe o ft nicht mehr dafür ausgelegt, ein Leben lang zu halten. Heute hat man Kleidung o ft nur zwei Jahre ," meint der Geschä ftsinhaber.
Für eigentlich jeden Fleck gäbe es ein Mittel, allerdings sei es nicht immer so, dass das Reinigungsmittel für das jeweilige Material und den Farbsto ff geeignet ist, erläutert Gustav Dinger. „Je älter die Flecken sind, desto schwieriger ist es natürlich, die Verschmutzung zu reinigen. Im Prinzip können wir alles, was gewaschen oder nassgereinigt werden kann, selbst machen. So waschen und imprägnieren wir unter anderem auch für diverse Feuerwehren und waschen desin fizierend für verschiedene Arztpraxen" , erklärt der Textilfachmann.