Wie Ehrenamtliche den Flüchtlingen helfen
In Donauwörth hat sich vor gut einem Jahr eine ehrenamtliche Initiative mit dem Namen Aktion Anker Donauwörth zusammen gefunden, die sich zum Ziel gesetzt hat, Flüchtlingen beim Deutschlernen, bei der Alltagsbewältigung und der Integration in das gesellschaftliche Leben zu helfen. Wir haben uns bei drei der vielen Projekte von Aktion Anker Donauwörth e. V. umgesehen und mit Ehrenamtlichen und Flüchtlingen gesprochen und möchten euch jetzt eine ehrenamtliche Patin und ihre drei Schützlinge vorstellen.
Hamed, Erfan und Alisafa sind drei junge Männer aus Afghanistan. Sie leben seit fast eineinhalb Jahren in Deutschland. Kontakt zu ihren Eltern haben alle drei nicht. Die Brüder Hamed und Erfan waren mit ihrer Mutter auf der Flucht und haben sie in den Wirren der komplizierten Reise aus den Augen verloren. Alisafa weiß nicht, ob seine Mutter am Leben ist, oder wie ihm erzählt wurde, tatsächlich schon gestorben ist. Alle vermissen ihre Familien, das merkt man, wenn man mit ihnen darüber spricht.
Auch Bärbel Stahl aus Donauwörth weiß das. Die Ehrenamtliche hat sich den dreien angenommen und übernimmt eine Patenschaft für die Jungs. Die drei leben gemeinsam in einem Zimmer in der Flüchtlingsunterkunft. Erfan geht noch in die Mittelschule, die anderen beiden besuchen eine Klasse für Flüchtlinge in der Berufsschule. Für die drei ist Bärbel Stahl wie eine neue Mama, sie nennen sie sogar so. „Das ist ein gutes Gefühl für mich und es ist wichtig, dass sie Vertrauen zu mir haben und ich zu ihnen“, freut sie sich. „Aber sie müssen dann auch in Kauf nehmen, dass ich als Mama eben manchmal lauter werde und streng bin.“ „Wenn es ums Putzen und Aufräumen geht, gibt es manchmal Stress“, sagen auch die Jungs. „Aber momentan sieht es ja ganz gut aus hier“, lobt Bärbel. Bärbel Stahl begleitet ihre Schützlinge zu Behördengängen oder zum Arzt, hört ihnen zu und legt Wert auf Pünktlichkeit und Verbindlichkeit.
Einmal die Woche kocht sie mit den Afghanen gemeinsam Abendessen. Oft sind es afghanische Spezialitäten oder sie zeigt ihnen etwas aus der deutschen Küche. Heute gibt es zum Beispiel Maultaschen. Der Jüngste der drei muss jetzt aber ins Fußballtraining, drückt Bärbel zur Verabschiedung an sich. Sie sagt: „Wenn du wieder kommst, gibt’s was zu Essen!“