In den Wintermonaten wird man wieder häufiger Holztransporte sehen. Das liegt an mehreren Faktoren: Zum einen regelt das Bundesnaturschutzgesetz, wann Bäume gefällt werden dürfen. Zum anderen führt der Baum im Winter weniger Feuchtigkeit, was ein schnelleres Austrocknen des Holzes ermöglicht. Außerdem ist der Waldboden meist besser zu begehen und mit schwerem Gerät zu befahren. Passend zu dieser Jahreszeit haben wir uns im aktuellen blättle mit dem Thema "Bäume fällen" und der Verarbeitung zu Brennholz beschäftigt.
Der Wald im Landkreis Donau-Ries
Peter Laube ist beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Nördlingen der Bereichsleiter für Forsten. Er hat einige Informationen für uns: "Der Landkreis ist zu 26 % von Wäldern bedeckt. Das sind rund 33.500 Hektar. Damit liegt der Landkreis 10 % unter dem bayerischen Durchschnitt. Der Grund ist einfach: Der Rieskrater ist nahezu unbewaldet, er wird nicht umsonst als Kornkammer Deutschlands bezeichnet."
Das AELF unterteilt den Landkreis in vier Regionen, in denen unterschiedliche Waldarten vorherrschen. Im Landkreis Donau-Ries bewirtschaften rund 5.000 private Waldbesitzer rund 60 % der Waldfläche. Täglich wachsen im Landkreis rund 750 Festmeter Holz nach.
Hier gibt es nur in den Randbereichen größere Waldgebiete, die in der Hand von Großbesitzern sind. Häufig sind hier Fichten beheimatet. Östlich der Wörnitz nimmt der Waldanteil wieder zu, hier kommt auch die Eiche vor. [/tie_slide]
[tie_slide] DER JURASTIEG UND DIE ALBHOCHFLÄCHE
Hier gibt es große zusammenhängende Waldgebiete, die häufig im Staats- bzw. Kommunalbesitz sind. Hier dominiert die Fichte, gemeinsam mit der Buche. Aber auch Eiche, Hainbuche und Linde sind hier zu Hause. Es gibt auch noch Mischwälder mit Elsbeere, Ahornarten, Esche, Ulme und Vogelkirsche. [/tie_slide]
Der Auwald entlang der Donau ist ein besonders geschütztes Gebiet. Der Wald ist auch hier hauptsächlich im Kommunkalbesitz, dominiert wird das Gebiet von Laubwäldern. [/tie_slide]
[tie_slide] TERTIÄR-HÜGELLAND
Der südliche Landkreis ist wieder geprägt von Waldarmut. Hier herrschen Fichte und Kiefer vor, der Wald ist hauptsächlich im Kleinprivatwald verteilt. [/tie_slide]
Seit mehreren hundert Jahren wird in Bayern nach dem Grundsatz der nachhaltigen Forstwirtschaft gearbeitet. Das heißt, es wird nur so viel abgeholzt, wie nachwachsen kann. Damit sollen Entwicklungen wie z. B. in England verhindert werden, wo Wälder ohne Neupflanzungen gerodet wurden. Bei der Pflege der Wälder ist die Qualität der Bäume zu berücksichtigen. Kranke Bäume oder Bäume mit geringer Qualität werden entfernt, damit das Wachstum von hochwertigeren nicht behindert wird.
Hat man früher zum Fällen von Bäumen eine Axt benutzt, so verwendet man heute die Kettensäge. In Deutschland dürfen nur ausgebildete Personen mit der Motorsäge arbeiten. Dafür braucht man einen Führerschein, der in einem zweitgängigen Kurs zu erwerben ist. Außerdem ist eine persönliche Schutzausrüstung zu tragen.
Nachdem man den Baum ausgewählt hat, wird ein Keil herausgeschnitten, um die Fallrichtung festzulegen. Es ist besonders darauf zu achten, dass sich keine Personen und Fahrzeuge im Gefahrenbereich befinden. Außerdem sollte man darauf achten, keine anderen Bäume durch das Fällen zu beschädigen. Schließlich sägt man den Baum von der noch unbeschädigten Seite ein, damit er in Richtung des Keilausschnittes fällt. Wenn Privatpersonen das Holz weiterverarbeiten, schneiden sie es meist in Stücke von einem Meter Länge. Damit ist das Holz noch nicht fertig. Es muss gespalten, getrocknet und anschließend in ofenfertige Stücke geschnitten werden.
Entscheidend ist wie immer die richtige Ausrüstung. Peter Laube vom AELF rät zu Geräten vom Fachhandel. Winfried Schweihofer betreibt seit nahezu 30 Jahren einen Fachhandel und hat sich dabei auf die beiden Marken Stihl und Bindenberger spezialisiert. Während es von Stihl Motorsägen
und weitere Geräte für die Waldarbeit, sowie die persönliche Schutzausrüstung gibt, stellt die Firma Bindenberger die Maschinen für die Weiterverarbeitung her. "Zur Grundausstattung gehört neben der Motorsäge auch Zubehör, wie Keile und eine Spaltaxt. Bei der Motorsäge muss man auch auf den richtigen Treibstoff achten", so Winfried Schweihofer. "Die Firma Stihl bietet hier eine spezielle Mischung an. Der Spezialtreibstoff ist bis zu 5 Jahren lagerfähig." Je nach Art der Arbeit gibt es verschiedene Sägen. In der Regel unterscheiden sich diese durch die Länge des Schwerts, an dem die Kette läuft. "Die Startmodelle beginnen mit 30 cm langen Schwertern. Sie können bei Profimodellen auch bis zu 75 cm lang sein." Besonders wichtig ist neben der Auswahl des Werkzeugs die persönliche Schutzausrüstung. "Die PSA ist vorgeschrieben. Diese besteht aus Schnittschutzschuhen, Schnittschutzhose und Helm mit Gesichts- und Gehörschutz. Dazu empfehlen wir Arbeitshandschuhe und eine Waldarbeiterjacke damit man besser sichtbar ist." Schweihofer empiehlt, nur geprüfte Produkte zu verwenden: "Alle Produkte müssen entsprechende Prüfzeichen tragen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dazu gehören Schuhe mit Stahlkappen und Schnittschutzeinlage, die auch in den Hosen eingearbeitet sind. Verfängt sich die Säge in der Hose, zieht es feine Fäden ein, welche die Säge innerhalb von Sekundenbruchteilen zum Stehen bringen.
Wenn Bäume gefällt wurden, geht es im Sinne der langfristigen Nutzung auch darum, die Wälder wieder aufzuforsten. Die Baumschule Sailer aus dem Mertinger Ortsteil Druisheim gehört zu den größten Baumschulen in der Region. "Die Aufforstung beginnt nach der Holzernte bei Freiflächen oder als Unterpflanzung nach Durchforstungen. Um gesunde und vitale Wälder für die Zukunft anzulegen, werden Mischwälder mit z. B. Rotbuche, Weißtanne, Eiche, Winterlinde, Ahorn, Douglasie, Elsbeere und Speierling gepflanzt. So soll dafür Sorge getragen werden, dass wir den nachfolgenden Generationen stabile Wälder hinterlassen. Außerdem hat dies den Nebeneffekt, dass damit auch für die Zukunft der Bestand und die Artenvielfalt gesichert wird", so Inhaber Hubert Sailer.