In unserem blättle lautet das Jahresthema 2017: Entlang der Romantischen Straße durch Donau-Ries. In insgesamt 6 Etappen und auf 6 verschiedene Fortbewegungsarten bin ich für euch durch den Landkreis gereist und habe viel entdeckt. Im aktuellen Heft lest ihr, was ich auf dem Wanderweg Romantische Straße von Mönchsdeggingen nach Harburg entdeckt habe. Ein toller Tipp auch für einen Ausflug in den Pfingstferien!
Wandern war zu früheren Zeiten die häufigste Art des Reisens. Wer von A nach B wollte, egal ob beruflich auf der Walz oder als kostengeringes Reisevergnügen, der musste sich meist zu Fuß auf den Weg machen. Heute ist das Wandern dagegen eher eine reine Freizeitbeschäftigung, allerdings eine, die sich wieder wachsender Beliebtheit erfreut. Ganz nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" stehen beim Wandern heute das Genießen der Landschaft, das Naturerlebnis, die Ruhe, vielleicht sogar die Einsamkeit des Waldes oder auch der sportliche Aspekt im Fokus. Eben Wandern als Selbstzweck. Deshalb habe ich für diese Etappe kein Verkehrsmittel, sondern Schusters Rappen gewählt.
Neben der Straßenroute und dem Radweg der Romantischen Straße gibt es auch einen eigens ausgeschilderten Wanderweg. In unserem Landkreis läuft er entlang folgender Orte: Fremdingen - Raustetten - Enslingen - Minderoffingen - Maihingen - Birkhausen - Wallerstein - Ehringen - Baldingen - Nördlingen - Hürnheim - Mönchsdeggingen - Harburg - Wörnitzstein - Felsheim - Donauwörth - Zirgesheim - Genderkingen - Oberndorf - Druisheim. Überwiegend führt die Strecke über Wald-, Feld- und Flurerschließungswege, aber auch durch die romantischen Innenstädte und Orte entlang des Weges. Für Wanderer bietet der Weg also ein abwechslungsreiches Wandererlebnis zwischen Natur, Kultur und Architektur.
"Wies im Ries " - Die Klosterkirche in Mönchsdeggingen
Bild: DRA
Von Mönchsdeggingen über Eisbrunn nach Harburg
Meine Wanderetappe führt mich auf rund 11 Kilometern von Mönchsdeggingen über Eisbrunn nach Harburg. In Mönchsdegginen muss ich mir aber zunächst die bekannte Klosterkirche anschauen, ist sie doch als "Wies im Ries" berühmt. Mit der prächtigen Rokokoausstattung des Dillinger Bildhauers Johann Michael Fischer ist sie wirklich wunderschön und sehr sehenswert. Nach der Besichtigung führt de Weg leicht bergan in den Wald. Mal geradeaus mal im Zickzack-Kurs geht es mal durch dichteren mal durch lichteren Wald. Gerade jetzt im Sommer ist man durch die Bäume nie der ganz direkten Sonne ausgesetzt, das ist sehr angenehm. Da der Weg relativ flach mit nur wenigen Steigungen oder Abhängen verläuft, ist er sehr bequem zu Laufen. Nur zweimal kreuzt er eine größere Straße, ansonsten ist man von ruhiger Natur umgeben.
Einkehr bei der fürstlichen Waldschenke Eisbrunn
Bild: DRA
Nach etwa zwei Dritteln der Strecke erreiche ich die fürstliche Waldschenke Eisbrunn. Einst befand sich an dieser Stelle lediglich eine Plantage mit einer Baumschule und einer Hütte. Zum beliebten Ausflungslokal mit Restaurant, Café und Biergarten hat sich Eisbrunn erst im Laufe der Zeit entwickelt. Woher der Name stammt, ist nicht endgültig belegt. Es könnte mit den nahe liegenden Quellen zu tun haben, aber auch mit dem Begriff Urleißbrunnen, der um 1600 für diesen Ort verwendet wurde. Urleiß bezeichnet eine Waldweide, dies könnte bei der Lichtung ebenfalls zutreffend sein. Heute ist das Ausflugslokal weit über die Region hinaus bekannt und sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen sehr beliebt. In diesem Frühjahr wurde die Waldschenke Eisbrunn unter der Leitung von Kathrin Meyer neu eröffnet und bietet neben bodenständigen Brotzeiten auch kreative regionale Küche. Ich mache es mir im schattigen Biergarten unter den Bäumen bequem und genieße eine Wanderbrotzeit und ein kühles Radler.
Unterwegs auf dem Wanderweg Romantische Straße
Bild: DRA
Nach der Stärkung nehme ich den letzten Teil meiner Wanderung in Angriff. Zunächst geht es auf einer schnurgeraden Allee vom Gasthaus wieder in den Wald, bevor der Weg scharf abzweigt und aus dem Wald wieder heraus in Richtung Harburger Bockberg führt. Vom "Bock" aus geniese ich den weitläufigen Blick ins Ries und in die Donauebene. Und natürlich auf die Harburg. An dieser vorbei laufe ich bergab in den mittelalterlichen Ortskern der Stadt und über die Steinerne Brücke hin zu unserer Donau-Ries-Aktuell Redaktion. Hier endet meine Etappe. Im nächsten blättle, das zum 1. Juli 2017 erscheint, könnt ihr meine nächste Etappe verfolgen. Da bin ich mit der Vespa in Richtung Donauwörth unterwegs.