Hilfe zur Selbsthilfe: Die Stiftung "Donauwörther Bürger in Not"

Seit Jahren unterstützt in der Adventszeit die Pädagogische Stiftung "Cassianeum" die Stiftung "Donauwörther Bürger in Not" Bild: Stadt Donauwörth
Eine private Initiative aus Anlass eines Firmenjubiläums legte im Jahr 1990 den finanziellen Grundstock für die örtliche Stiftung „Donauwörther Bürger in Not“. Zahlreiche Zuwendungen erhöhten das Vermögen bis zum Jahr 2016 auf stolze 1,16 Millionen Euro. Die Donauwörther Stiftung hilft vor allem dort, wo öffentliche oder private Hilfe nicht rechtzeitig oder ausreichend geleistet werden kann. Bis Juli 2017 wurde seit der Gründung bereits 1200 Donauwörthern mit einer Zuwendung von insgesamt rund 690 000 Euro geholfen. Um mehr über die Stiftung und ihre Arbeit zu erfahren, habe ich mich auf den Weg nach Donauwörth zu Oberbürgermeister Armin Neudert gemacht.
Die Stiftung „Donauwörther Bürger in Not" erzählt mir Oberbürgermeister Armin Neudert, wurde im Jahr 1990 aufgrund einer privaten Initiative von Helmut Bohn gegründet. Der Inhaber der damaligen Firma Sibo-Bau wollte eine Stiftung gründen, die langfristig Gutes für die Bürger Donauwörths tun sollte. „Nach 27 Jahren erfolgreicher Arbeit kann man schon sagen, dass wir das Ziel erreicht haben", erklärt mir Armin Neudert. Auch schildert er mir, dass es grundsätzlich der Stadt Donauwörth und dem Landkreis Donau-Ries sehr gut ginge, aber man die Augen auch nicht vor den negativen Dingen verschließen solle. „Schwere Schicksalsschläge ereignen sich auch immer wieder direkt vor unseren Augen“, macht mir der Oberbürgermeister deutlich. Er berichtet mir aber auch, dass er in der Funktion als Oberbürgermeister der Stadt Donauwörth unmittelbar helfen kann. Im Gespräch merke ich sofort, dass es für ihn eine Herzensangelegenheit ist, Menschen die unverschuldet in Not geraten sind, zu helfen. Besonders betont er, dass die Getreu dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ Spenden zu 100 % und unmittelbar ohne jeglichen Verwaltungsaufwand den Hilfesuchenden zu Gute kommen. „Die Arbeit der Stiftung spiegelt natürlich auch das Gesicht der Stadt wider", teilt mir Neudert im Gespräch mit. Natürlich möchte ich auch wissen, was die Stiftung eigentlich genau macht. Oberbürgermeister Neudert erzählt, dass die Stiftung Bürgern aus Donauwörth nicht nur mit finanziellen Mitteln hilft, sondern auch den Weg zu Sozialberatungen ebnet. Zusammen mit jeweils einem Vertreter der Diakonie, des BRKs, der Arbeiterwohlfahrt und der Caritas entscheidet dann das Gremium, welche Bürger Hilfe bekommen. Denn die Stiftung hat sich darauf fokussiert Bürger aus Donauwörth zu unterstützen, die unverschuldet in Not geraten sind. „In den letzten Jahrzehnten hat sich ein
gutes Netzwerk unter den Gremiumsmitgliedern gebildet, sodass wir mittlerweile einen großen Erfahrungsschatz vorweisen können", so Armin Neudert.
„Die Stiftung hilft Donauwörther Bürgern schnell und unbürokratisch. Eine Beratung durch einen systemischen Außenstehenden ist aber jedoch in der Regel Voraussetzung für die Auszahlung eines Zuschusses", erläutert er mir. Schon vielen Personen konnte die Stiftung so mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit helfen. Neudert erklärt, dass es ganz unterschiedliche und individuelle Förderungsmöglichkeiten für Personen in Not gibt. Im Laufe der Jahre hat die Stiftung unter anderem schon einen behindertengerechten Umbau eines Autos finanziell unterstützt. „Gerade zu dieser Jahreszeit benötigen einige Familien Unterstützung beim Kauf von warmer Winterkleidung oder Schulmitteln für ihre Kinder", macht der Oberbürgermeister deutlich. Auch Rentnern, denen die finanziellen Mittel fehlen, hift die Stiftung, z. B. beim Erwerb einer neuen Waschmaschine.
Auch bin ich neugierig, woher die Gelder kommen, die den Bürgern in Not zukommen. Oberbürgermeister Armin Neudert erläutert, dass sich die Stiftung nur über Spenden von Privatpersonen oder Unternehmen und den Erträgen des Grundstockvermögens finanziert. „Jedes Jahr erhält die Stiftung Spenden von verschiedenen Personen, die dann komplett und in unmittelbarer Zeit und Nähe den Bedürftigen übergeben werden", so
Neudert. Ein besonders großes Anliegen ist dem Oberbürgermeister das Motto der Stiftung „Donauwörther Bürger in Not": „Hilfe zur Selbsthilfe" lautet dieses und steht seit Beginn an im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit. Laut Armin Neudert sollen durch eine Anschubfinanzierung seitens der Stiftung dem Bürger Wege aus aussichtslosen Situationen und Lebensumständen ermöglicht werden, die das weitere Leben lebenswert und sorgenfreier
machen. Neudert legt aber auch deutlich dar, dass eine dauerhafte Bezuschussung durch die Stiftung nicht im Einklang mit dem Motto steht. „Die Bezuschussung durch die Institution soll als Motivation angesehen werden, um dann wieder sorgenfreier in die Zukunft zu starten", erzählt mir der Oberbürgermeister.
Spenden kann jeder, egal ob Privatperson oder Unternehmen. Neudert erzählt, dass immer mehr Spender Kreativität zeigen. So versehen z. B. Bürger, die einen runden Geburtstag feiern, ihre Einladungen mit einem Spendenaufruf zugunsten der Stiftung. Auch Firmen feiern ihre Jubiläen im Zeichen von Solidarität und Mitverantwortung für die Donauwörther Bürger und spenden großzügig. Auch Bürgermeister Jörg Fischer, der seit Jahren ein begeisterter Musiker ist, organisierte schon mit seiner Band „Fischer and Friends" ein Benefizkonzert im Donauwörther Tanzhaus. Jede eingehende Spende wird ohne Abzug von Verwaltungskosten an Bedürftige weitergeleitet.
In bar oder auf das Konto der Stiftung „Donauwörther Bürger in Not“: IBAN: DE63 7225 0160 0020 0108 56 Jede Spende wird zu 100 % an notleidende Bürger weitergeleitet. Für die Spende erhält man eine steuerabzugsfähige Spendenbescheinigung.

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
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