Gemüse und Kräuter vom Hofladen Funk in Oberndorf kaufen Mitglieder in der solidarischen Gemüsekiste. Welche Idee dahinter steckt.
Oberndorf - Mittwochs und samstags ist auf dem Hof der Familie Funk immer reger Betrieb. Neben den Kunden des Hofladens trudeln auch die Abonnenten der Gemüsekiste ein. Etwa 60 Mitglieder beteiligen sich an der solidarischen Landwirtschaft vom Demeterhof Funk. Das heißt, die Abonnenten bezahlen monatlich einen festen Beitrag und erhalten dafür einen Anteil der saisonalen Ernte. Die Mitglieder bringen ihre eigenen Kisten und Körbe mit – Familie Funk spart somit Verpackungsmüll – und befüllen ihre Kisten mit saisonalem Bio-Gemüse. Was in die kleinere Variante für Einzelhaushalte oder in die große Gemüsekiste für drei bis vier Personen gepackt werden kann, steht wöchentlich auf Tafeln im Hofladen angeschrieben. Solidarisch ist das Verkaufsprinzip, weil auch bei Ernteausfällen, etwa durch Unwetter, die Mitglieder weiterbezahlen, aber vielleicht weniger in ihre Kisten packen können. Bei guter Ernte, wie es sie zum Beispiel in diesem Sommer gab, konnte es deshalb schon mal vorkommen, dass man sich so viele Gurken und Zucchini nehmen durfte, wie man mochte. Dazu einen Salatkopf, ein Bund Petersilie, Tomaten, Paprika, Auberginen, Petersilie und sogar Honigmelonen, die Familie Funk in ihren Gewächshäusern in Oberndorf erntet. „Wir wollen nichts zukaufen, sondern bieten nur das an, was wir selbst anbauen“, erklärt der Gemüsebauer Matthias Funk. Nur die Kartoffeln in seinem Hofladen stammen von einem anderen Bio-Hof aus Rain.
50 Prozent der Ernte für die Bio-Saatgutvermehrung
Vor Jahren haben Matthias Funk und seine Frau Margit ihren Hof nach den Prinzipien des Bio-Anbauverbands „Demeter“ umgestellt. Die so genannte biodynamische Wirtschaftsweise des Verbandes gilt als eine der nachhaltigsten Formen der Landbewirtschaftung. Die Richtlinien gehen über die normalen Bio-Kriterien der EU hinaus.
Seit 1994 erzeugen die Funks Gartenbausämereien (Gemüsesaatgut, Blumensaatgut und Saatgut für Gewürz- und Heilkräuter) – nicht nur für den eigenen Anbau, sondern auch für einen norddeutschen Bio-Saatgut-Vertreiber. Etwa die Hälfte der Ernte wird für die Saatgutvermehrung von Gemüse-, Blumen und Kräutersaatgut verwendet.