Wer sich für die Anschaffung eines E-Fahrzeuges entschlossen hat, der steht häufig noch vor einer weiteren Entscheidung: Eine öffentliche Ladestation anfahren oder doch lieber ganz praktisch sein Auto vor der eigenen Haustür laden. In vielen Regionen stellt sich diese Frage erst gar nicht, denn außerhalb der Städte ist das Versorgungsnetz an öffentlichen Ladesäulen noch nicht optimal ausgebaut. E-Fahrzeugbesitzer im Landkreis Donau-Ries hingegen haben Glück. Allein das Unternehmen LEW betreibt acht Ladestationen für Elektrofahrzeuge in unserer Region. „Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist für den Erfolg der Elektromobilität ganz entscheidend. Wir sind größter Betreiber öffentlicher Ladeinfrastruktur in der Region und Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Mit unseren 270 Ladepunkten liegen wir beim Aufbau der Ladeinfrastruktur in unserer Region voll im Plan. Nun sind die Automobilhersteller am Zug, attraktive und bezahlbare E-Autos auf den Markt zu bringen. Dann wird sich die Elektromobilität in den nächsten Jahren sehr dynamisch entwickeln“, erklärt Rebecca Golling, Leiterin Elektromobilität bei LEW.
In 20 Minuten zum vollen Akku
Seit Dezember 2018 steht auf dem Besucherparkplatz des Landratsamtes Donau-Ries eine besondere Ladesäule. Durchschnittlich dauert ein Tankvorgang an der neuen Gleichstrom(DC)-Schnellladestation nur 20 Minuten. Dank Schnellladetechnologie und einer Leistung von bis zu 50 Kilowatt ist in knapp 20 Minuten der Akku eines Autos bis zu 80 Prozent aufgeladen. „Durch die kurzen Ladezeiten an diesen Stationen wird Elektromobilität noch kundenfreundlicher. Mit dem Ausbau der Gleichstrom-Schnellladestationen setzen wir in der Region ganz neue Maßstäbe“, sagte LEW Vorstandsmitglied Dr. Markus Litpher bei der Einweihung.
Bund finanziert Ladeinfrastruktur
Die weiteren sieben Ladestationen von LEW im Landkreis Donau-Ries sind Wechselstrom(AC)-Ladestationen. An ihnen können wie auch bei der DC-Ladestation zwei Autos gleichzeitig geladen werden. Finanziert wurden unter anderem die Ladestationen in Rain, Monheim und Kaisheim über das sogenannte „Bundesprogramm Ladeinfrastruktur“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Ein Ladepunkt verfügt hier über eine Leistung von jeweils bis zu 22 kW. Hier dauert das Laden zwar länger als an einer DC-Ladestation, geht aber immer noch bis zu 10 Mal schneller als an einer Haushaltssteckdose.
Gibt es bald noch mehr Ladesäulen im Landkreis?
Weitere Ladesäulen für den Landkreis Donau-Ries seien laut LEW derzeit nicht geplant. Grund hierfür wären die aktuellen Zahlen. Die Europäische Kommission empfiehlt eine Ausstattung von einer öffentlichen Ladestation für jeweils zehn Elektroautos. Mit den acht LEW-Ladestationen im Landkreis Donau-Ries ist der Bedarf an Ladestationen für die im Donau-Ries angemeldeten E-Fahrzeugen ausreichend gedeckt. Das heißt, allein auf einen LEW-Ladepunkt kommen etwa zehn E-Fahrzeuge, was genau der Empfehlung der EU entspricht. LEW verspricht aber: „Wir beobachten sehr genau die Entwicklung der Zulassungszahlen für Elektroautos und werden uns gemeinsam mit unseren Partnern, also Kommunen und Unternehmen, auch weiterhin für einen bedarfsgerechten Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur einsetzen. Wir bieten Kommunen und Unternehmen unterschiedliche Kooperationsmöglichen an“, so die Unternehmenskommunikation.