Hiking for Water

Von Wien nach Nizza für den guten Zweck

Rainer Stahl will die Alpen überqueren und dadurch auf seine Spendenaktion aufmerksam machen. Bild: privat
Rainer Stahl aus Donauwörth will die Alpen von Ost nach West überqueren. Die große Mission des ambitionierten Hobbysportlers: Mit der Alpenüberquerung ruft er dazu auf, für die Trinkwasserversorgung in weniger privilegierten Ländern zu spenden.

Triathlons, Marathonläufe und ganz allein längere Touren im hochalpinen Gebiet zu bestreiten, ja sogar Alpenüberquerungen, sind aus dem Leben von Rainer Stahl kaum wegzudenken. Doch was er für den Sommer 2021 geplant hat, ist anders als die bisherigen Läufe und Touren. Der Donauwörther will die Alpen überqueren – und zwar nicht die klassische Route von Norden nach Süden – sondern den kompletten Alpenbogen, von Ost nach West, von Wien bis Nizza. Stahl wird dafür gut 2 000 Kilometer zurücklegen und 115 000 Höhenmeter mit rund vier Millionen Schritten überwinden. Der Start ist für Ende Mai geplant und er wird gut drei Monate unterwegs sein.

Beginn der Alpenüberquerung wird Wien sein, genauer gesagt der Wiener Vorort und gleichzeitig Donauwörths Partnerstadt Perchtoldsdorf. Von dort über das Raxgebirge, die Hohen Tauern und die Sexter Dolomiten führt die Route quer durch Österreich. Über Bozen, den Ortler, das Stilfser Joch und durch die Lombardei geht der Weg dann zum Lago Maggiore, durch die italienischen Alpen und schließlich entlang der französischen Grenze nach Nizza.

Nicht nur die Route hat Rainer Stahl in den letzten Wochen und Monaten genau geplant, sondern auch seine Gepäckliste steht bereits fest. Weil der Bergsteiger vor allem biwakieren wird, also in einem Lager unter freiem Himmel übernachtet, gehören Biwaksack, Isomatte und Schlafsack genauso in seinen Rucksack wie ein GPS-Gerät mit Notruffunktion und Trackingmöglichkeit für seine Familienangehörigen, sowie Handy, Ladegeräte und Powerbank. Auch Wechselkleidung und Verpflegung kommen noch dazu.

Spendenaktion zu Gunsten von UNICEF

Aufgrund seiner guten Kondition und alpinen Erfahrung macht sich der Donauwörther weniger Sorgen um die körperliche Herausforderung, die ihn drei Monate lang erwartet – die Verpflegung und die Trinkwasserversorgung sind allerdings nicht ganz einfach. „Ich kann mein Wasser mit Tabletten reinigen oder einen Wasserfilter verwenden“, erklärt der erfahrene Bergsteiger. Das Wegenetz im Alpenraum ist zwar bestens ausgebaut und immer wieder wird Rainer Stahl in Hütten einkehren können, bei möglichen Unwettern Schutz finden oder dort selbstverständlich auch fließend Wasser zur Verfügung haben. „Mit etwas logistischem Geschick und Nutzung der natürlichen Ressourcen kann ich diese Aufgabe sicherlich gut lösen“, ist sich Stahl sicher.

Doch es ist etwas anderes, das den Hobbysportler bewegt: „Rund 40 Prozent der Weltbevölkerung hat keinen geregelten Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser. Das führt regelmäßig zu Mangel- und Durchfallerkrankungen, so dass täglich rund 800 Kinder an den Folgen sterben. Und das ist auch der tiefere Hintergrund meiner Alpenüberquerung“.

Zusammen mit UNICEF hat Rainer Stahl eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um die Wasserversorgung – zumindest mancherorts auf der Welt – zu verbessern. So ist das Projekt „Hiking For Water“ entstanden. Durch und während seiner Alpenüberquerung wird der Donauwörther auf das Problem der Trinkwasserversorgung in vielen Ländern unserer Welt aufmerksam machen und zu Gunsten des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen Spenden sammeln.

Aufmerksam macht er auf sein Projekt vor allem im Netz. Auf Instagram und seinem Blog will Rainer Stahl nicht nur über den aktuellen Stand der Spendenaktion informieren, sondern auch vom Verlauf seiner Alpenüberquerung berichten. Durch regelmäßige Outdoor- und Erlebnisberichte kann man den Donauwörther auf seinem Weg von Wien nach Nizza verfolgen. Rainer Stahl erhofft sich, so mindestens 40 000 Euro zusammenzubekommen.