Blumenmarkt Unger

Von der kleinen Gärtnerei samt landwirtschaftlichem Betrieb ...

Theresa Unger, Mutter von Wilhelm Unger, in ihrem Laden. Bild: privat
Die Unternehmensgeschichte der Gärtnerfamilie Unger in Wemding beginnt bereits im 17. Jahrhundert. Johann Schwarz, geboren um 1650, wurde bei seinem Tod als Kunstgärtner bezeichnet. Er legte den Grundstein für den seit Jahrhunderten erfolgreichen Familienbetrieb.

Über die Zeit nach dem Tod von Grundsteinleger Johann Schwarz ist nur wenig bekannt. Nur so viel, dass auch seine direkten Nachkommen bei ihrem Tod als Gärtner tituliert wurden. Erst ab dem Jahr 1812 verdichten sich die Aufzeichnungen wieder, als das Haus und der Grund-besitz Wemding 377, wo sich auch heute noch der Blumenmarkt Unger befindet, erworben und durch gärtnerische Tätigkeit bewirtschaftet wurde. „Ausschlaggebend für den Standort war zur damaligen Zeit sicherlich die Nähe zum Wemdinger Friedhof“, sagt Wilhelm Unger, dessen Frau Waltraud den Blumenmarkt Unger leitet.

1817 heiratete Maria Francisca den Gärtner Franciscus Josephus Unger aus Ellingen. Seitdem betreiben die Ungers als direkte Nachkommen die Gärtnerei in Wemding. Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, betrieben die Ungers neben den gärtnerischen Tätigkeiten auch Landwirtschaft. „Meine Vor-fahren haben sich nicht als Bauern bezeichnet, aber sie haben viel Gemüseanbau betrieben“, erzählt Wilhelm Unger. Wie wichtig der land-wirtschaftliche Nebenerwerb war, wurde vor allem in den Kriegsjahren deutlich. Sein Großvater wie auch sein Vater waren beide gelernte Baumschuler. „Wir waren damals verpflichtet, Obstbäume und Beerensträucher zu züchten. Es war alles auf die Nahrungsmittelproduktion ausgelegt“, sagt Unger. Wöchentlich, erzählt er, sei sein Vater ab den 50er Jahren mit einem kleinen Lkw von Ort zu Ort östlich von Monheim gefahren, um Gemüse zu verkaufen. „Das hat mein Vater gemacht, solange er es gesundheitlich machen konnte“, erinnert sich Wilhelm Unger. 1966 wurde das alte Wohnhaus der Familie Unger durch einen Neubau ersetzt. Fortan befand sich dort eine Verkaufsfläche für Schnittblumen und gärtnerische Produkte aller Art. „Meine Mutter war immer im Laden und hat Blumensträuße gebunden. Selbst als kleiner Bub war ich immer dabei. Der Laden war ihr ganzer Stolz“, erklärt Wilhelm Unger und zeigt auf das weinrote Haus, das noch immer an den Blumenmarkt angrenzt.

In den 1980er Jahren standen die Zeichen auf Veränderung

Bereits 1979 wurde der Betrieb erweitert und ein Produktionsgewächshaus für Zierpflanzen und Schnittblumen gebaut. Bald darauf wurde abermals der Platz zu klein, und das Gewächshaus wurde erweitert. Seit 1986 befindet sich nun der Verkaufsbetrieb in den Räumlichkeiten in der Monheimer Straße 3 in Wemding. 18 Parkplätze bieten seitdem den Kund*innen ein stressfreies Einkaufen – ein Umstand, auf den die Ungers besonders stolz sind. „Wir waren der zweite Betrieb in Wemding überhaupt, der so eine Vielzahl an Parkplätzen bieten konnte. Noch heute sind wir sehr froh darüber“, sagt Wilhelm Unger.

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