Sozialarbeit

Helfen und handeln

Das Bild zeigt v.l. Sabrina Daniels-Wittmeier, Katja Zeh, Theresa Haunstetter und Catherine Traub. Bild: Mara Kutzner
Theresa Haunstetter, Catherine Traub, Katja Zeh und Sabrina Daniels-Wittmeier sind für Soziales und Renten bei der Stadt Donauwörth in einem funktionierenden Netzwerk zuständig. Welche Aufgaben sie haben und vor welchen Herausforderungen sie stehen.

Wenn ein Mensch in eine Notsituation gerät, von Wohnungslosigkeit betroffen ist, an der Armutsgrenze lebt, sein Land wegen Krieg oder Verfolgung verlassen musste oder durch eine Behinderung immer wieder vor Barrieren im Alltag steht, braucht er ein gutes soziales Netz, das ihn auffängt. Die Stadt Donauwörth hat deswegen Anfang des Jahres drei neue Sozialarbeiterinnen eingestellt. Keine städtische Pflichtaufgabe, so betont es Konrad Nagl, Ordnungsamtsleiter der Stadt Donauwörth. Gleichwohl habe man gesehen, dass der Bedarf da ist. „Der Stadtrat hat das Problem erkannt und es war ihm ein großes Anliegen, diese Stellen zu schaffen“, so Nagl. Catherine Traub und Katja Zeh kümmern sich als Sozialarbeiterinnen um die Aufgabenbereiche Obdachlosigkeit sowie Migration und Flucht. Sabrina Daniels-Wittmeier ist Beauftragte für Menschen mit Behinderung.

Neue Anlaufstelle in der Gartenstraße

Vor etwa einem halben Jahr haben die drei neuen Mitarbeiterinnen zusammen mit Theresa Haunstetter, Sachgebietsleiterin „Soziales und Renten“ neue Räumlichkeiten in der Gartenstraße 19 bezogen. Haunstetter hilft bei der Antragstellung, damit Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung bezogen werden können. Im ehemaligen Gebäude der Neuapostolischen Kirche befindet sich nun eine Außenstelle der Stadtverwaltung Donauwörth. Niedrigschwellig,  barrierefrei und gut erreichbar finden Betroffene und Hilfesuchende hier nun eine neue Anlaufstelle. Mittlerweile habe sich der neue Standort bereits herumgesprochen und werde gut angenommen. Ab Oktober soll am neuen Standort auch jeden Donnerstag der Rentensprechtag der Deutschen Rentenversicherung stattfinden. 

Koordinatorinnen im funktionierenden System

„Wir sehen uns als Bindeglied und zentrale Anlaufstelle“, erklärt Sozialarbeiterin Katja Zeh. Ihr und ihren Kolleginnen ist es wichtig zu betonen, dass sie sich als Koordinationsstelle verstehen, die zu bestehenden Hilfsangeboten und Akteur*innen im sozialen Netz vermitteln, Kontakte herstellen und bisherige Angebote ergänzen. 

Den Blick auf die Betroffenen richten

Traubs Schwerpunkt liegt in der Betreuung von Flüchtlingen und Migrant*innen. Zwar ist die Stadt keine Asylbehörde, nichtsdestotrotz soll den Menschen ein Leben in Donauwörth gelingen. Auch Konrad Nagl betont: „Wir haben uns die Integration in der Stadt auf die Fahnen geschrieben“. Catherine Traub hilft in ganz alltäglichen Situationen: die Anmeldung an der Schule, Kontakt zu Arztpraxen, Termine im Jobcenter oder bei Behörden.

„Das entlastet das Sozialsystem“, fügt ihre Kollegin Katja Zeh an, die sich schwerpunktmäßig um Obdachlosen- und Wohnungsnotfallhilfe kümmert. Für viele sei es ein großes Problem günstigen Wohnraum in Donauwörth zu finden, sagt die Sozialarbeiterin. Die Wartelisten der beiden Wohnbaugenossenschaften sind schier endlos und steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten tun ihr Übriges. 

Zeh sieht ihre Aufgabe vor allem auch darin, Präventionsarbeit zu leisten und schon im Vorfeld bei drohender Obdachlosigkeit, Wohnungskündigungen oder drohenden Räumungen zu helfen und Kontakt zu Vermieter*innen aufzubauen.

Barrieren auch in den Köpfen abbauen

Eine weitere völlig neue Stelle bei der Stadt Donauwörth besetzt Sabrina Daniels-Wittmeier. Sie ist Beauftragte für Menschen mit Behinderung. In erster Linie hilft sie dabei, kleinere oder größere Barrieren abzubauen, die für Menschen mit Beeinträchtigungen kaum überwindbar zu sein scheinen. Manchmal sind es dann ganz kleine Dinge, die den Alltag für Rollstuhlfahrer*innen oder Blinde erleichtern. „Nach und nach sollen die Haltestellen barrierefrei ausgebaut werden und die Fußgängerampeln mit Signalen für Blinde ausgestattet werden – aber wir wollen darüber hinaus gehen!“, sagt Nagl. Daniels-Wittmeier setzt deshalb auch beim Abbau von Barrieren in den Köpfen an und möchte Sensibilisierung für das Thema Inklusion betreiben. Zuletzt hat sie zum Beispiel am Maimarkt einen Rollstuhlparcours organisiert, wo sich die Besucher*innen in die Lage von Rollstuhlfahrer*innen versetzen konnten. Auch die Arbeit und Aufklärung zum Thema Inklusion an Schulen soll für sie in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. 

Die Außenstelle in der Gartenstraße ist unter der Woche täglich besetzt. Da die Mitarbeiterinnen auch teils vor Ort bei den Betroffenen sind, werden Terminvereinbarungen empfohlen. Außerdem ist das Team auf der Suche nach ehrenamtlicher Unterstützung. Wer Interesse hat, kann sich bei der Stadt Donauwörth melden. (pm)