Zeitstrahl

Katastrophenfall - Ein Jahrhunderthochwasser trifft die Region

Bis auf wenige Meter war das Wasser bereits an den Ortsrand herangerückt. Bild: Manuel Habermeier
In der aktuellen Ausgabe unseres blättle haben wir uns noch einmal intensiv mit dem Hochwasser im Landkreis Donau-Ries und seinen Folgen auseinandergesetzt. Zum Auftakt werfen wir einen chronologischen Rückblick auf die Ereignisse.

Freitag, 31 Mai 2024

13:52 Uhr:

Das Hochwasser wirft seine Schatten voraus. Mess’-Umzug und Donauwörther Inselfest werden abgesagt.

19:59 Uhr:

In Günzburg wird Katastrophenalarm ausgelöst – dort ist das Hochwasser bereits angekommen. Im Donau-Ries wird die Entscheidung auf Samstag vertagt.

Samstag, 1 Juni 2024

08:00 Uhr:

Erste Überflutungen in Donauwörth, Kaisheim, Ebermergen, Brachstadt und Oppertshofen.

12:20 Uhr:

Das Landratsamt Donau-Ries ruft den Katastrophenfall aus. Weitere Veranstaltungen werden abgesagt

16:30 Uhr:

Evakuierungsempfehlungen für Zusum, Rettingen, die Schwaighöfe und Auchsesheim werden ausgesprochen.

Sonntag, 2 Juni 2024

08:00 Uhr:

In der Nacht werden in Druisheim 22 Haushalte evakuiert. Die Zufahrtsstraßen zu den Schwaighöfen, nach Rettingen und Zusum sind überflutet.

12:36 Uhr:

In Auchsesheim droht ein Dammbruch. Freiwillige Helfer*innen sind am Deich und sichern diesen mit Sandsäcken und Paletten.

Sonntagnachmittag:

Rund 25 Straßen und Abschnitte sind im Landkreis gesperrt – die Lage spitzt sich zu. Mittlerweile sind auch Hilfskräfte aus Franken im Donau-Ries angekommen.

20:00 Uhr:

Evakuierungsempfehlungen werden für Mertingen, Bäumenheim, Nordheim und Heißesheim ausgesprochen. Durch einen Dammbruch bei Nordendorf wird die B2 überflutet und ist nicht mehr befahrbar. Der Damm in Auchsesheim wird geräumt – zu groß ist die Gefahr für die Helferinnen und Helfer.

Montag, 3 Juni 2024

08:00 Uhr:

Anwohner*innen haben über Nacht einen 1,2 Kilometer langen Behelfsdamm in Auchsesheim errichtet. Dafür waren 350 Ladungen Kies nötig.

11:00 Uhr:

Durch den steigenden Pegel am Egelseebach ist mittlerweile auch Hamlar bedroht.

14:00 Uhr:

Am Donauwörther Bahnhof stranden hunderte Pendler*innen und kommen nicht mehr weiter.

15:54 Uhr:

Die Einsatzkräfte können Hamlar nicht halten, ein Damm aus Sandsäcken ist gebrochen und die B16-Unterführung läuft voll. In Asbach-Bäumenheim können Betroffene hingegen wieder in ihre Häuser zurückkehren.

17:37 Uhr:

Am Schwabenhallenparkplatz in Donauwörth werden rund 25 Bäume gefällt, um den Damm nicht zusätzlich zu destabilisieren.

Dienstag, 4 Juni 2024

07:50 Uhr:

Der Behelfsdamm in Auchsesheim wird weiter stabilisiert und ausgebaut. Hamlar ist inzwischen komplett überflutet – gleiches gilt für das ortsansässige Tierheim.

12:37 Uhr:

Der Riedstrom überflutet Rettingen, Zusum und die Schwaighöfe.

21:51 Uhr:

Die B2 ist nach zwei Tagen wieder ohne Einschränkungen befahrbar

Mittwoch, 5 Juni 2024

07:43 Uhr:

Die Donaubrücke ist wieder für den Verkehr geöffnet.

13:22 Uhr:

Nordheim wird zum neuen Einsatzschwerpunkt. Zahlreiche Einsatzkräfte errichten einen Damm rund um das Feuerwehrhaus, die Tagespflege und Privathäuser.

17:26 Uhr:

Zusum ist vollständig überflutet. Die Einwohner*innen werden mit Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff versorgt. Andernorts beginnen bereits die Aufräumarbeiten.

 

Ab Donnerstag, 6 Juni 2024

Langsam beruhigt sich die Lage im südlichen Landkreis Donau-Ries. Die Pegelstände sinken, das Wasser geht zurück. Was bleibt sind enorme Schäden bei den Betroffenen, mancherorts Kritik und eine große Hilfsbereitschaft in der ganzen Region.