Malerei

Die grenzenlose Freiheit der Kunst

Eduard Zenzinger in seinem Atelier. Bild: Anita Keiner
Vielseitig, vielschichtig und skurril – die Kunst von Eduard Zenzinger aus Gansheim ist abwechslungsreich in allen Facetten.

Der Künstler, der in Gansheim wohnt, erzählt, dass er sich schon immer für Kunst interessierte. „Ich bin in den 70er Jahren aufgewachsen. Da gab es noch kein Internet und keine Smartphones, man musste noch richtig vor die Tür gehen, um mit Menschen in Austausch zu treten. So ist man gemeinsam zur Kunst gekommen“, sagt Zenzinger. Für seine kreative Ader und seine Kunstwerke hat er schon früh positive Resonanz erhalten. „Damals habe ich mir aber noch nicht aktiv Zeit für die Malerei genommen“, blickt er zurück. Einen Kopf voller Ideen hatte er aber schon damals und das hat sich bis heute nicht geändert. 

Seine erste Leinwand hat sich Eduard Zenzinger in den 1980er Jahren gekauft, doch bis aus einem Hobby die große Leidenschaft wurde, vergingen noch etliche Jahre. „So richtig zum Malen angefangen habe ich erst vor circa 20 Jahren. Seitdem beschäftige ich mich täglich mit der Malerei“, berichtet er. Manche Bilder verfolgen ihn manchmal sogar nachts in den Schlaf. 

Doch was fasziniert Eduard Zenzinger so sehr an der Kunst? „Das Schönste ist die grenzenlose Freiheit. Man ist nicht eingeengt in dem, was man tut. Man kann Bilder im Kopf entstehen lassen“, meint er. Zu Beginn fokussierte sich der Gansheimer vollkommen auf Stillleben – das Malen von Obst und Blumen hat ihm große Freude bereitet. „Aber es gibt immer neues zum Erkunden!“, sagt Zenzinger und beschäftigte sich fortan mit verschiedenen Oberflächen, die mit Korrosion, Furchen, Rissen, Versteinerungen und Verwitterung für Veränderung und Vergänglichkeit stehen – ein für Zenzinger immer wiederkehrendes Thema. Beschränkungen gibt sich der Künstler auch in Sachen Größe nicht. Von klein bis groß, von rund bis quadratisch – im Fundus von Eduard Zenzinger finden sich Bilder aller Größen und Formen.

Malen muss von innen kommen

Die Kunst sei für ihn mittlerweile eine Methode geworden, um Gedanken zu verarbeiten. Aktuelle Zeitgeschehnisse spiegeln sich in seiner Kunst wider. Und so lässt sich auch sein Stil nur schwer beschreiben. In seinen aktuellen Bildern und Plastiken findet sich der Mensch im Mittelpunkt mit all seinen Irrungen und Wirrungen, Wünschen, Enttäuschungen, Religionen und Ängsten. „Manche von ihnen stehen gerne im Rampenlicht, die meisten aber eher nicht, zeigt es sie doch in einem ihrer privatesten Momente ihres Lebens“, erläutert Eduard Zenzinger. Ob jemandem seine Kunst gefällt oder nicht, das interessiert Zenzinger in erster Linie nicht: „Ich male im Grunde genommen nur für mich, daher muss es auch in erster Linie nur mir gefallen.“ Mehrere hundert Bilder hat Eduard Zenzinger im Laufe der vergangenen Jahre schon gemalt. Immer wieder treibt ihn dabei ein Gedanke an. „Ich weiß, das nächste Bild wird das Beste“, schmunzelt er. Eine Kunstschule oder Seminare hat der Künstler nie besucht, seine Malerei hat er sich als Autodidakt vollkommen selbst beigebracht.

Kunst, die berühren soll

Zu sehen gibt es die Werke von Eduard Zenzinger regelmäßig bei Ausstellungen im Landkreis Donau-Ries und Neuburg-Schrobenhausen. „Ich stelle sehr gerne meine Bilder aus und bin immer auf der Suche nach geeigneten Ausstellungsmöglichkeiten. Die Reaktionen der Leute zu beobachten, wenn sie meine Bilder betrachten, macht mir Spaß – egal ob sie positiv oder negativ reagieren“, sagt der 66-Jährige lachend. Manche Bilder von Eduard Zenzinger tragen keine oder sehr skurrile Titel. „Ich denke, diese verstärken oft das Nachdenken oder das Schmunzeln beim Betrachten des Bildes“, so der Künstler.

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
Telefon: 0906 / 977 598 - 22,  E-Mail: jwagner@donau-ries-aktuell.de