Persönlichkeiten aus dem Donau-Ries

Ludwig Mecklinger - Ein Buchdorfer als Minister für Gesundheitswesen in der DDR

Ludwig Mecklinger im März 1972 bei einer Rede vor der Volkskammer in Berlin. Bild: 183-F0708-0004-001 / Reiche
Ein geschichtlicher Fakt, den ihr vielleicht noch nicht kanntet: Ein gebürtiger Buchdorfer war ab 1971 Minister für Gesundheitswesen in der DDR.

Ludwig Mecklinger wurde am 14. November 1919 in Buchdorf geboren. Später absolvierte er das Gymnasium in Eichstätt. Im Anschluss studierte er von 1939 bis 1944 Medizin in Leipzig, Hamburg und Berlin. Im Jahr 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Zwischen 1945 und 1947 war Ludwig Mecklinger in der Provinzialverwaltung von Sachsen-Anhalt für die Seuchenbekämpfung zuständig. 1947/48 war er Mitarbeiter des Landesgesundheitsamtes und von 1948 bis 1952 Minister für Arbeit und Gesundheit des Landes Sachsen-Anhalt. Außerdem absolvierte er von 1949 bis 1954 ein Jurastudium an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam.

1952 bis 1954 war er stellvertretender Vorsitzender des Zentralausschusses des DRK der DDR. Im Anschluss war er bis 1957 stellvertretender Chef des medizinischen Dienstes der Kasernierten Volkspolizei bzw. der Nationalen Volksarmee und bis 1964 Leiter der militärmedizinischen Sektion an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Dieser Tätigkeit schloss sich 1964 eine Professur mit Lehrauftrag an. Zudem wurde er Prorektor für Militärmedizin sowie stellvertretender Minister für Gesundheitswesen.

Seine Karriere setzte er 1969 als Staatssekretär und erster stellvertretender Minister fort. Von 1971 bis 1989 wurde er dann der Nachfolger von Max Sefrin als Minister für Gesundheitswesen der DDR. Unter anderem fiel die Neufassung des DDR-Rechts zum Schwangerschaftsabbruch mit der Verabschiedung des Gesetzes über die Unterbrechung der Schwangerschaft im März 1972 in seine Amtszeit. 1972 wurde Ludwig Mecklinger mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold und 1979 mit der Ehrenspange zu diesem Orden ausgezeichnet.