Im blättle gibt es in jedem Jahr ein Jahresthema, das sich über 6 Ausgaben erstreckt. 2017 war ich mit sechs verschiedenen Verkehrsmitteln auf sechs Etappen entlang der Romantischen Straße durch den Landkreis unterwegs. Hier lest ihr, was ich auf meiner letzten Etappe von Marxheim bis Münster entdeckt habe.
Für den letzten Teil meiner Tour entlang der Romantischen Straße nehme ich ganz einfach mal das Auto. Nachdem ich mit dem Zug, mit dem Wohnmobil, zu Fuß, mit dem Motorroller und mit dem Fahrrad unterwegs war, ist es auch einmal ganz schön, das Verkehrsmittel zu benutzen, mit dem die meisten Touristen entlang der beliebten Urlaubsroute unterwegs sind. Jetzt im Winter nehme ich meinen Mini. Für Reisen in der wärmeren Jahreszeit lohnt es sich bestimmt, ein Cabrio zu mieten oder vielleicht sogar einen Oldtimer. Einige Reiseanbieter haben solche Touren mit besonders tollen Mietwagen oder historischen Bussen im Angebot – einfach mal im Reisebüro danach fragen und um entsprechende Adressen bitten.
Von Donau und Lech bis hin zur Landkreisgrenze
Meine Radeltour im Herbst hat mich bis zum Marxheimer Sportgelände geführt und genau hier nehme ich die Reise mit dem Auto wieder auf. Als erstes muss ich die Donau überqueren. Unweit der Brücke kann ich die Lechmündung sehen. Jenseits der Donau führt mich die Straße an Niederschönenfeld und einigen Höfen vorbei bis in die Blumen- und Tillystadt Rain am Lech. Sowohl jetzt im Winter, aber ganz sicher im Sommer, wenn alles blüht, ist die Stadt ein wirklich romantischer Ort, der zurecht an der Romantischen Straße liegt. Dies war allerdings nicht immer so, denn ursprünglich führte die Strecke der Urlaubsstraße gar nicht durch Rain. Erst 2009 wurde der Verlauf geändert. Dass sich dieser „Schlenker“ lohnt, sieht man spätestens, wenn man einmal anhält, um die Innenstadt zu erkunden. Am Schloss gibt es im Winter einen Weihnachtsmarkt und eine Schlittschuhbahn, die Hauptstraße ist stimmungsvoll beleuchtet und spätestens bei einem Besuch des Dehner Stammsitzes landet man in einer wundervollen Weihnachtswelt für Groß und Klein. Auch im Sommer lohnt ein Besuch der prächtigen Schaugärten und wer ein Plätzchen im Wagen frei hat, sollte sich einen Rosenstock „Romantische Straße“ mitnehmen. Die gelb blühende Pflanze wurde von Dehner in Zusammenarbeit mit der Romantischen Straße GbR erdacht und gezüchtet.
Von der Innenstadt aus geht es über die Münchner Straße aus Rain hinaus in eine winterliche, schneebedeckte Ebene. Im Kreisverkehr weist mich ein Schild auf den Verlauf der Romantischen Straße hin. Links und rechts sind die Äcker von Reif überzogen. Rechter Hand liegen Unterpeiching und Oberpeiching sowie in einiger Ferne der Lech, zu dem ich parallel unterwegs bin. Rechter Hand liegt Bayerdilling. An einem Wäldchen vorbei komme ich zum Ortsteil Sulz, das schon zur Gemeinde Münster gehört. Ich halte an und schaue mich hier ein bisschen um. Der Ortsteil ist eigentlich ein ehemaliger Gutshof. Mehrere Gebäude sind um ein zentrales Herrenhaus gruppiert, das am Ende einer Allee steht. Das Gut ist von Bäumen umringt, deren Äste von Reif überzogen sind. Im leichten Nebel sieht alles sehr verwunschen aus und man kann sich vorstellen, wie früher vielleicht Pferdekutschen diese Straße entlang und zum Gutshaus hinaufgefahren sind.
Die winterlich kühle Luft lässt mich bald wieder ins Auto steigen und weiterfahren. Der nächste und letzte Ort an der Romantischen Straße in unserem Landkreis ist Münster. Zu Donau-Ries gehörte die Gemeinde aber nicht schon immer, sondern erst seit der Gebietsreform des Jahres 1972. Wie viele andere Gemeinden im Donau/Lech Gebiet gehörte auch Münster früher zum Landkreis Neuburg an der Donau. Man hört es schon am Dialekt, östlich des Lechs wird Bayerisch gesprochen. Gegründet worden sein soll Münster allerdings von irisch-schottischen Mönchen. Entlang der Rainer Straße, die etwa in der Mitte des Ortes zur Thierhauptener Straße wird, fahre ich durch das winterliche Münster hindurch. Eigentlich fahre ich eher am Ortsrand entlang, denn größtenteils liegt die Gemeinde auf meiner rechten Seite. Weiter unten im Ort fließt die Friedberger Ach und noch weiter ein Stück vom Ort weg fließt noch immer der Lech parallel zu meiner Route. Rechts von mir liegt nach dem Ortsausgang auch das Gut Hemmerten. Ein gutes Stück von der Straße weg gruppieren sich dort mehrere Gebäude um das Alte Schloss und das Neue Schloss.
Von hier aus folge ich der Romantischen Straße noch einige wenige Kilometer bis zur Landkreisgrenze. Hier endet meine Reise durch die Winterlandschaft und auch meine Reise entlang der Romantischen Straße durch den Landkreis Donau-Ries. Von hier aus führt die Urlaubsroute weiter Richtung Augsburg, von dort ins Voralpenland und schließlich nach Füssen.
Abschließend kann ich sagen: Es war eine sehr abwechslungsreiche und wunderschöne Tour durch die unterschiedlichsten Landschaften, die unser Landkreis zu bieten hat, und es war auch eine Reise durch die Jahreszeiten. Ich kann es nur zur Nachahmung empfehlen, denn es macht Spaß und es gibt viel Schönes zu sehen und Besonderes zu entdecken, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Es war für mich auch spannend, die Tour mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln zu bestreiten. Ich habe keinen Favoriten, egal ob zu Fuß, mit dem Rad oder motorisiert – mir hat jeder erlaufene und erfahrene, erkundete und erlebte Kilometer Freude gemacht.