Erfinderisch

Kleiner Wohnen im Tiny House

Bild: Zimmerei Enßlin GmbH/Stefan Enßlin
Es ist die Besinnung aufs Wesentliche: winzige Häuschen mit gerade mal einer Wohnfläche von 20 bis 30 Quadratmetern kommen gerade ganz groß raus. Überzeugt vom Minimalismus-Trend ist auch Stefan Enßlin von der Zimmerei Enßlin aus Möttingen. Seit Frühjahr 2019 bietet das Unternehmen Wohnträume auf ganz kleinem Raum an.

Wohnraum wird immer knapper und vor allem wird er immer teurer. Der Trend in kleinen Häusern zu leben ist eine der Antworten auf die Preisentwicklungen am Immobilienmarkt. Immer mehr Menschen reizt die Vorstellung, ihr Leben auf kleinstem Raum zu verbringen – begeistert vom Trend ist auch Stefan Enßlin. Seinem Beruf als Zimmerermeister geschuldet legt Enßlin vor allem Wert auf ein gutes Wohnraumklima, daher kam für ihn als Rohstoff nur Holz in Frage. Die Raumatmosphäre sollte vor allem durch Freundlichkeit und Helligkeit bestechen, begründet Enßlin die Auswahl natürlicher Materialien.

Leben auf 17 Quadratmetern

Die grundlegende Idee für das Mini-Haus hatte Enßlin bereits vor einiger Zeit, bis zum Bau des kleinen Häuschen vergingen aber mehrere Jahre. Im November 2018 wurde aus dem Traum schließlich Realität, als er sich an die genaue Planung des Hauses machte. Mehrere Monate hat Stefan Enßlin schließlich an der Konzeption des kleinen Häuschen gefeilt, entstanden ist ein beachtliches Platzwunder, in dem man tatsächlich alles findet, was man zum Leben so braucht. Vor allem erlaubt es aber ein Leben nach dem Motto „heute hier, morgen dort“. Egal ob man das kleine Haus als Ferien-, Gäste, oder Wohnhäuschen nutzt, es ermöglicht einem die große Freiheit auf kleinem Raum.

Wohn(t)raum auf vier Rädern

„Die größte Herausforderung beim Hausbau war es, den Holzrahmenbau auf die knappe Größe des Hauses herunterzurechnen“, gesteht Stefan Enßlin, denn die Grundfläche des Tiny House beträgt gerade einmal knapp 17 Quadratmeter. „Für die dauerhafte Zulassung als Wohnwagen ist es wichtig, eine Breite von 2,55 Meter nicht zu überschreiten“, erklärt Enßlin und führt weiter an: „Die Größe von 6,55 Meter auf 2,55 Meter auf dem Fahrgestell von 3,5 Tonnen hat sich bewährt.“ Trotz der Platzknappheit hat Stefan Enßlin keine Abstriche an der Qualität des Häuschens gemacht. „Gerade durch die Holzrahmenbauweise aus Vollholz sind der Ausstattung des Hauses fast keine Grenzen gesetzt“, ist Stefan Enßlin überzeugt.

Zudem sind die Häuschen nicht nur stabiler als vergleichbare andere Wohnwägen, sie sind vor allem auch wesentlich ökologischer. Apropos Ausstattung, die Möglichkeiten zur Gestaltung des eigenen Tiny House sind nahezu endlos. Im Tiny House der Firma Enßlin finden bis zu vier Personen Platz. Es gibt ein Doppelbett, eine Küchenzeile, eine Sitzgelegenheit, ein ausklappbares Sofa und auch ein Bad, samt Dusche, WC und Waschbecken. Fast alles im Tiny House ist dabei aus natürlichen Rohstoffen gebaut – darauf legt Stefan Enßlin besonderen Wert. „Wir können nahezu alles in das Tiny House integrieren. Bei der Innenraumgestaltung, bei der Anordnung der Fenster und beim Design der Fassade sind wir völlig frei und flexibel“, erzählt Stefan Enßlin. Neben der variablen Gestaltung und der Mobilität ist der Preis ein weiterer Vorteil der Minihäuser: Es entstehen in der Regel auch nur „Mini-Kosten“. Inklusive Zulassung, Fahrgestell, Lüftungsanlage und Heizung kostet das Tiny House der Firma Enßlin aus Möttingen rund 54.000 Euro. „Rund sieben bis acht Wochen beträgt die Bauzeit eines Mini-Hauses, abhängig natürlich davon, welche Ausstattung die Kunden wünschen“, erklärt Enßlin.

Ein Platzwunder auf knapp 17 Quadratmetern. Bild: Zimmerei Enßlin GmbH/Stefan Enßlin

Im Jahr 1991 wurde die Zimmerei Holzbau Enßlin GmbH in Möttingen gegründet, mit dem Ziel Häuser aus Holz auf dem neusten Stand der Technik umweltschonend zu bauen und außerdem Bestandsimmobilien umzubauen und zu erweitern.

Wer mehr über das Tiny House und das Unternehmen erfahren möchte, kann auf der Homepage unter www.ensslin.de stöbern.

Redakteurin. Recherchiert und schreibt für online und im blättle. Immer unterwegs, ob bei einer politischen Diskussion, einem Unfall oder im Eins-zu-eins Gespräch mit ihren Interviewpartnern. Zimmerpflanzenbeauftragte im Redaktionsbüro. Steht in ihrer Freizeit auf dem Tennisplatz.
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